Willkommen auf der Sicherheits-Homepage der Gemeinde St. Kanzian am Klopeinersee! Hier finden Sie wichtige Informationen für Ihre Sicherheit, aktuelle Tipps zur Unfallverhütung und Gemeindeberichte. Zusätzliche Beiträge und Artikel haben wir unter "Sicherheit von A-Z" für Sie vorbereitet.

Sicherheitswohnung ohne Filter

Atom/ Nuklear/ AKW/ Gau

Unter Sicherheitsraum oder Sicherheitswohnung ohne eingebauten Filter - entspricht dem Behelfsschutz laut ÖNORM S 6000 - versteht man einen Wohnraum bzw. mehrere zusammenhängende Räume, die ohne bauliche Adaptierungen, nur durch einfache Maßnahmen (Fenster schließen, ev. verkleben, Notvorrat anlegen) Schutz bieten. Wenn möglich, sollte bei der Auswahl des Raumes auf eine massive Bauweise der Außenwände geachtet werden. Veranden, ausgebaute Dachgeschosse oder andere Räume, deren Außenwände und Decken aus leichten Baustoffen (Holz, Dämmstoffe, Gipskarton etc.) bestehen, sind ungeeignet. Dicke Ziegel- oder Betonwände bieten wesentlich besseren Schutz.
Auch der Abstand zum Dach oder anderen Außenflächen, auf denen radioaktiver Staub liegen bleiben könnte, wie z.B. angrenzendes Gelände, Balkone etc. spielen für den Strahlenschutz eine Rolle. Je größer der Abstand hievon ist, desto besser. Außerdem sollte der Raum möglichst wenig bzw. kleine Fensterflächen haben und genug Platz für einen längeren Aufenthalt bieten. Wenn Lüftungsöffnungen vorhanden sind, müssen diese verschlossen werden können.

Notwendige Adaptierungsmaßnahmen:

Auch wenn man keine aufwendigeren Vorsorgemaßnahmen für einen eventuellen Ernstfall plant, sollte man einen Raum der Wohnung als Sicherheitsraum vorbereiten, einige Sachen für den Ernstfall anschaffen. Neben den für den "krisenfesten Haushalt" angeführten Dingen sollten zumindest Klebeband und Abdichtmaterial vorhanden sein, damit man bei verunreinigter Außenluft Lüftungsöffnungen und undichte Fenster abdichten kann.
Vorsicht bei vollkommen abgedichteten Räumen: 1 Person braucht ca. 1 Kubikmeter Luft pro Stunde! Sinnvoll wäre es, den als Sicherheitsraum ausgewählten Wohnraum bereits im vorhinein an einem Tag mit stärkerem Wind auf Undichtheiten (Spalten unter dem Fensterbrett, Steckdosen etc.) zu überprüfen und diese Undichtheiten zu beseitigen. Solche Maßnahmen kommen auch Ihrem Heizenergieverbrauch zugute.

Notwendige Maßnahmen im Ernstfall:

Bei einer Verunreinigung der Luft im Freien müssen sofort alle Fenster geschlossen werden und Lüftungsöffnungen sowie undichte Fenster abgedichtet werden. Die Schadstoffe können damit nur langsam in den Raum eindringen. Türen ins Freie sollten nur in unbedingt notwendigen Fällen kurzzeitig geöffnet werden. Wenn im Haushalt ein Klimagerät existiert, das (z.B. auf elektrostatischem Weg) Staub aus der Luft abscheidet, ist der Einsatz dieses Gerätes empfehlenswert, da sich viele Schadstoffe am Staub anlagern und mit diesem zusammen ausgeschieden werden können. Die Filter sind nach dem Durchzug der Wolke umgehend zu reinigen oder zu ersetzen.
WC, Bad und Küche können mitbenützt werden, eine Abdichtung der jeweiligen Lüftungsöffnungen muß aber unbedingt erfolgen. Sobald durch Radio, Fernsehen oder Sirenen Entwarnung gegeben wird, sollte sofort gelüftet werden, damit die Raumluft wieder rasch gereinigt wird. Durch rechtzeitiges Abdichten des Sicherheitsraumes und gründliches Lüften nach dem Wolkendurchzug kann eine Schadstoffreduktion in der Luft erreicht werden.
Bei guten, relativ dichten Fenstern kann eine Reduktion der schadstoffbeladenen Aerosole (Staubteilchen) in der Raumluft auf etwa ein Viertel derer im Freien erfolgen. Bei schlechten Fenstern (größere Undichtheiten) können sie auf etwa die Hälfte reduziert werden. Ebenso wichtig wie das Schließen von Fenstern und Türen ist das gründliche Lüften nach dem Wolkendurchzug. Nur durch Lüften kann die in den Raum durch undichte Stellen eingedrungene Aktivität ins Freie gebracht werden.

Vorteile:
- Geringe Vorbereitungsmaßnahmen
- Auch noch im letzten Moment großteils durchführbar
- Kostengünstig
- Verbleiben in gewohnter Umgebung möglich
- Bei massiver Bauweise relativ guter Schutz gegen äußere Strahlung. Dichte Verbauung im städtischen Bereich führt zu einer zusätzlichen Verringerung der Strahlenbelastung.

Nachteile:
- Bei Leichtbauweise der Außenwände oder Decken, direkt unter Flachdächern oder in kleineren freistehenden Gebäuden nur geringer Schutz gegen äußere Strahlung.
- Je nach Dichtheit der Fenster nur geringer Schutz gegen Schadstoffe in der Luft .
- Wenig Schutz gegen Gewalteinwirkung (Explosion, Splitter und Trümmereinwir-kungen), die durch kriegerische Ereignisse, Terrorismus, technische Katastrophen, verursacht werden können.

Kosten:
ca. 40 Euro für Klebebänder, ev. Plastikfolie.

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