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Lawinen Selbstschutz-Tipp

  • Lawinenabgang 2016 © Sonja K. / Pixelio.de
Für Ski-Touren muss man sich entsprechend vorbereiten und Vorkehrungen treffen. Dazu zählen eine sorgfältige Planung, die richtige Ausrüstung, Verhaltensregeln und die Lawinengefahrenskala. Beachten Sie unbedingt die Lawinen- und Wetterinformationen, Warnschilder und Sperrtafeln.

Für ein möglichst sicheres und vergnügliches Wintersporterlebnis werden im Folgenden seitens des Lawinenwarndienstes Tirol die wichtigsten Grundregeln für eine perfekte Vorbereitung in Erinnerung gerufen:

Planung

Eine sorgfältige Planung trägt ganz wesentlich zur Steigerung der Sicherheit im freien Skigelände (also außerhalb der Pisten) bei. Die wichtigsten Informationsquellen sind neben dem Lawinenlagebericht vor allem der Wetterbericht sowie entsprechendes Kartenmaterial. 

Lawinenwarndieste

Ausrüstung

Zu einem ungetrübten Skierlebnis im Varianten- oder Tourenbereich gehört auch eine perfekte Notfall-Ausrüstung. Absolute Standardausrüstung sind neben einem LVS (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät) eine Lawinenschaufel, eine Lawinensonde und eine Erste-Hilfe-Ausrüstung samt Biwaksack. Die Mitnahme eines Handys ermöglicht im Falle eines Lawinenabgangs die rasche Verständigung der Bergrettung. Ein empfehlenswertes Zubehör stellt dein Lawinenairbag dar.

Verhaltensregeln

Analysen von Lawinenunfällen zeigen eine deutliche Abhängigkeit der Hangsteilheit und der Auslösewahrscheinlichkeit von Lawinen. Ebenso passieren in schattseitigen Hängen durch den tendenziell schlechteren Schneedeckenaufbau mehr Unfälle als in sonnenbeschienenen Hängen. Gemeinsam mit den Lawinengefahrenstufen, bei denen sich die Wahrscheinlichkeit einer Lawinenauslösung von Gefahrenstufe zu Gefahrenstufe in etwa verdoppelt (!), können somit grundsätzliche Verhaltensregeln abgeleitet werden:

Verhaltensempfehlungen abseits von Pisten:

Steilere Hänge werden grundsätzlich einzeln begangen oder befahren. Der Rest einer Gruppe beobachtet das Geschehen von einem sicheren Standort, um im Notfall rasch helfen zu können. Hier finden Sie die Tipps der Österreichischen Bergrettung .

  • Lawinenwarndienste und Wetter beachten!
  • Nie allein abseits von gesicherten Pisten - weder beim Variantenfahren noch beim Skitourengehen.
  • Entsprechende Tourenplanung mit Lawinenwarn- und Wetterbericht.
  • Nie ohne Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Schaufel, Lawinensonde und ev. Airbag-Rucksack).
  • Die Notfallausrüstung sollte bei jedem Mitgliedern der Gruppe vorhanden sein.
  • Ein Training zur praktischen Anwendung der Notfallausrüstung sollten alle Gruppenmitglieder absolviert haben.
  • Ab Warnstufe 3 immer nur Hänge befahren oder begehen, die weniger als 35 Grad steil sind. 
  • Im Aufstieg Steilhänge (steiler als 30 Grad) mit Entlastungsabständen (10 Meter) begehen. 
  • Bei der Abfahrt Standardabstand 30 Meter, ab 35 Grad Einzelfahren.   
  • Sperrzonen immer beachten (Liftbereich, Jagd- und Forstliche Sperrgebiete).

Grobe Planungsfehler können vermieden werden, wenn man bei

  • Gefahrenstufe 2 auf die Befahrung von Steilhängen über 40°,
  • bei Gefahrenstufe 3 auf die Befahrung von Steilhängen über 35°,
  • bei Gefahrenstufe 4 auf die Befahrung von Steilhängen über 30° verzichtet.

Europäische Lawinengefahrenskala

http://www.siz.cc/tools/image.php?image=Lawinengefahrenskala.jpg&width=&height=

Abbildung: © Lawinenwarndienst Tirol

Entscheidend ist also eine erhöhte Verzichtsbereitschaft bei der Befahrung von Steihängen mit zunehmender Gefahrenstufe. Gefahrenstufe 3 wird offensichtlich am häufigsten unterschätzt. Dort passieren die meisten Lawinenunfälle!

Unverzichtbar ist natürlich immer auch die richtige Wertung von Gefahrenzeichen im Gelände, die man sich nur durch entsprechende Ausbildung und Erfahrung aneignen kann. Genügend große Abstände zwischen den Skifahrern sowohl beim Auf- als auch beim Abstieg helfen dann zusätzlich, das Risiko einer Lawinenverschüttung zu minimieren.

 

Quellen und weitere Informationen

Erste Hilfe beim Lawinenunfall / Bergrettung Salzburg

Bergrettung.at

Lawinenwarndienst Tirol

 

 

Bild: © Sonja K. / PIXELIO

www.pixelio.de

 

 

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