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Längere Cool off-Phasen nach dem Ende der Ausschank!

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Beim Thema Sperrstunde zeigt sich leider noch immer ein unerfreulicher Trend. Hüttmayr: Unsere Erfahrung zeigt leider, dass Festzelte nach der Sperrstunde oft zu schnell geräumt werden und sich dadurch die Emotionen sozusagen ungekühlt nach draußen verlagern können. Die Folge ist, dass es dann immer wieder zu Entgleisungen kommt.“

Beim Thema Sperrstunde zeigt sich leider noch immer ein unerfreulicher Trend. Hüttmayr: Unsere Erfahrung zeigt leider, dass Festzelte nach der Sperrstunde oft zu schnell geräumt werden und sich dadurch die Emotionen sozusagen ungekühlt nach draußen verlagern können. Die Folge ist, dass es dann immer wieder zu Entgleisungen kommt."

Aus diesem Grund verlangt der OÖ. Zivilschutzverband längere Cool off-Phasen nach dem Ende der Ausschank. Man muss den Festbesuchern die Möglichkeit geben, ihre Emotionen noch am Veranstaltungsort abzukühlen. Das wirkt am besten gegen Rasereien mit dem Auto, aber auch gegen Vandalismus und Schlägereien.   

Präsident Hüttmayr hält es in diesem Zusammenhang auch für diskussionswürdig, nach der Sperrstunde noch eine halbe Stunde lang alkoholfreie Getränke ausschenken zu lassen.

Auch im Bereich  Sicherheitsdienst zeigen sich deutliche Schwächen. Seit dem Inkrafttreten des OÖ. Veranstaltungssicherheitsgesetzes am 1.1.2008 ist zwar für einen qualifizierten Veranstaltungsschutz zu sorgen, doch ist hier nach wie vor Skepsis angebracht. Präsident Hüttmayr erinnert daran, dass sich bei der Euro 2008 deutsche Hooligans erfolgreich bei einem Klagenfurter Sicherheitsunternehmen als „Securities" bewerben konnten.

Aus diesem Grund verlangt der OÖ. Zivilschutzverband von der Politik, eine gesetzlich normierte und einheitlich gestaltete Ausbildung von Sicherheitspersonal einschließlich ständiger Weiterbildung vorzuschreiben.
 

Was ist der Ehrenkodex für Veranstalter?
Oberösterreich ist ein Land der Kultur und ein Land des Feierns. Eine schöne Tradition, die in den vergangenen Jahren aber auch immer wieder von Unannehmlichkeiten begleitet war. Aus diesem Grund hat sich der Oberösterreichische Zivilschutzverband zum Schutz der Jugend daran gemacht, einen Kodex mit zwölf wichtigen Punkten zu erarbeiten. Dieser Kodex stellt eine Handlungsanleitung zum Gelingen jugendfreundlicher und sicherer Veranstaltungen dar.

Welche Empfehlungen beinhaltet der Ehrenkodex?

  1. Gewissenhafte Einhaltung der Sperrstunde
  2. Größtmögliche Reduzierung der Lärmbelastung für Anrainer
  3. Schaffung von beleuchteten Parkplätzen für Frauen
  4. Bereitstellung von Behindertenparkplätzen direkt beim Veranstaltungsort
  5. Barrierefreie Zugänge als Qualitätsmerkmal
  6. Vorrang für Einsatzkräfte
  7. Vorsorge treffen für einen qualifizierten Veranstaltungsschutz
  8. Heimbringerdienst
  9. Strenge Exekutierung des Jugendschutzgesetzes
  10. Verzicht auf die Happy Hour
  11. Besondere Sorgfalt bei der Einhaltung der Sanitär- und Hygienevorschriften
  12. Kreativität in der Planung als neuer Maßstab
     

Ständige Evaluierung als Erfolgsgeheimnis!

2004 wurde der Ehrenkodex von einem Team des OÖ. Zivilschutzverbandes unter der Leitung von Präsident LAbg. Bgm. Anton Hüttmayr entwickelt. Die erstmalige Erprobung erfolgte mit wenigen ausgesuchten Festveranstaltern. Die ersten Ergebnisse waren überwiegend erfreulich, Anregungen und Verbesserungsvorschläge aus der Praxis wurden in die Textierung eingearbeitet.

Im Jahr 2005 erfolgte eine weitere Überarbeitung, anschließend wurde der Ehrenkodex in einem Pilotprojekt im Bezirk Vöcklabruck vorgestellt. Wiederum waren die Erfahrungen sehr gut. Seit 2007 ist der Ehrenkodex flächendeckend bei Oberösterreichs Veranstaltern im Einsatz. Die Evaluierung erfolgte durch Gespräche mit den Veranstaltern sowie durch Befragungen von Festgästen. Insgesamt wurden rund 50 Feste, bei denen der Ehrenkodex zur Anwendung kam, vom OÖ. Zivilschutzverband analysiert.

Welche Zwischenbilanz kann über den Ehrenkodex gezogen werden?

Grundsätzlich ist festzustellen, dass sich der Ehrenkodex für Veranstalter in besonderer Weise bewährt hat. Einzelne Punkte aus dem Kriterienkatalog werden in jeweils für die spezifische Veranstaltung angepasster Form übernommen.

Zivilschutzpräsident LAbg. Bgm. Anton Hüttmayr: „Besonders erfreulich ist, dass die Veranstalter beim Jugendschutzgesetz konsequenter handeln als früher. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass dieses Thema jetzt ernst genommen wird."

Weiters führt der Zivilschutzpräsident als positive Erkenntnisse an:

  • Weitgehender Verzicht der Happy Hour bei Festen
  • Größere Aufmerksamkeit für behindertengerechte Einrichtungen
  • Heimbringerdienst
  • Kreative Planung von Festen

Hüttmayr spricht von „zufrieden stellender Zwischenbilanz!"

Der Ehrenkodex für Veranstalter habe in Oberösterreich eine neue Kultur des Feierns eingeleitet, sagt Zivilschutzpräsident Hüttmayr zufrieden. Dies sei nach den Kampagnen gegen den Verkauf von Alkopops an Jugendliche und gegen die Happy Hour der dritte Erfolg zum Schutz der Jugend. „Es ist also eine zufrieden stellende Zwischenbilanz", sagt Präsident Hüttmayr. Man werde dem Thema aber weiterhin „die gebotene Aufmerksamkeit" schenken.

  

  

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