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Bärlauch – Tödliche Gefahr durch Verwechslung

Der Bärlauch gilt als besonders gesund und wird in den letzten Jahren wieder vermehrt in der Küche verwendet. Allerdings muss man auf Verwechslungen mit giftigen Gewächsen achten. Die nachfolgenden Zeilen sollten Sie beim Pflücken des Bärlauchs beachten.

Allgemeines über den Bärlauch:

 

  • Man findet den Bärlauch bis in Höhen von 1.700 m

  • Er blüht in der Zeit von April bis Juni

  • Die Pflanze wird 15 bis 30 cm hoch

  • Seine Blätter treiben einzeln aus dem Boden und sind deutlich in eine lanzettähnliche Blattfläche und einen dünnen Blattstiel gegliedert

  • Typischer Geruch nach Knoblauch und Zwiebel

  • Wächst nur örtlich in großen Mengen

 

Liebhaber wilder Küchenkräuter sollten beim Sammeln von Bärlauch besonders genau hinsehen bzw. riechen. Vor allem in frühen Wachstumsphasen kann die Pflanze leicht mit giftigen Maiglöckchen-, Herbstzeitlosen- und Garten-Tulpenblättern verwechselt werden.

 

Hinweis: Beachten Sie bitte die obige Beschreibung des Bärlauchs!

 

Verwechslungsgefahr mit der Herbstzeitlose:

Der Bärlauch tritt oft mit der tödlich giftigen Herbstzeitlose gemeinsam auf. Deren Blätter sind schmal länglich-lanzettlich und sitzen ohne Blattstiel an dem im Boden bleibenden Stängel. Sie treiben in Büscheln aus dem Boden aus, wobei die jüngeren von den älteren umgriffen werden.

Sie umhüllen die Fruchtkapsel. Der Saft der Herbstzeitlose ist geruchlos. Doch wenn man zuvor schon Bärlauch gesammelt hat, könnte der auf den Händen klebende Saft bei einer Überprüfung einen Knoblauch-Duft vortäuschen.

 

Bereits drei bis vier Blätter der Herbstzeitlose genügen, um den Tod herbeizuführen. Dabei wirkt das in ihr enthaltene Zellgift „Colchicin" erst nach mehreren Stunden. Erste Vergiftungserscheinungen treten in Form von Übelkeit und Erbrechen auf. Es folgen Durchfälle, Darm-, Blut und Knochenmarkzellen werden zerstört, was nach etwa zwei Tagen zum Tod führen kann.

 

Verwechslungsgefahr mit dem Maiglöckchen:

Verwechslungen mit dem Maiglöckchen haben zum Glück meist nicht so gravierende Folgen. Es ist zwar auch giftig, da es herzwirksame Glykoside enthält, die zu Herzrhythmusstörungen führen können. Diese werden vom Darm jedoch nur schlecht aufgenommen und von der Niere rasch ausgeschieden.

Lebensgefährliche Vergiftungen sind selten, da das die Maiglöckchen etwas später austreiben.

 

Verwechslungsgefahr mit der Garten-Tulpen:

Auch die Blätter der Garten-Tulpe, die gelegentlich verwildert, können eine tödliche Verwechslung nach sich ziehen. Sie bildet, wenn sie nicht zur Blüte gelangt, nur ein einzelnes Blatt aus, das dem Bärlauchblatt ähnlich ist.

Die Garten-Tulpe enthält den Wirkstoff „Tulpin", ein Alkaloid, das eine ähnliche Wirkung wie das Colchicin der Herbstzeitlose besitzt. Schon nach 15 Minuten nach der Einnahme kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall kommen. Starke Vergiftungen führen schließlich zu Schock, Apathie und durch Atemstillstand im schlimmsten Fall auch zu Tode.

 

Richtiges Verhalten im Vergiftungsfall:

Im Vergiftungsfall „ SOFORT " einen Arzt und die Vergiftungszentrale am Wiener AKH (Tel. 01 /4064 343) konsultieren.

 

Wichtig sind dabei folgende Informationen:

 

  • Angaben zur Person (Alter, Geschlecht, Gewicht)

  • Was und welche Menge wurde eingenommen?

  • Wann und wo kam es zur Vergiftung?

 

Beachte: Vermeintliche Hausmittel wie Wasser oder Milch sollte man ohne ärztlichen Rat auf keinen Fall verabreichen, das Auslösen von Erbrechen kann sogar lebensgefährlich sein,

 

Nochmals die Telefonnummer der Vergiftungszentrale am Wiener AKH: 01 / 4064 343

 

 

Eine Information Ihres Sicherheits-Informations-Zentrums.

 

Kontakt:

Helmut Nossek (GfBL des NÖ Zivilschutzverbandes für den Bezirk Mödling)

 

 

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