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Crashtest: Ungesicherte Ladung

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Der eigenen Sicherheit zuliebe - Gurte gibt's auch fürs Gepäck

Egal ob Einkauf im Baumarkt, die Fahrt in den Sommerurlaub oder Ausflug zur Grillparty – wenn's darum geht, viel und besonders schweres oder sperriges Gepäck im Auto zu verstauen, sollte man ein paar Grundregeln beachten. Was passiert, wenn Ladung ungesichert im Auto transportiert wird, zeigt ein aktueller ÖAMTC-Crashtest.

Egal ob Einkauf im Baumarkt, die Fahrt in den Sommerurlaub oder Ausflug zur Grillparty - wenn's darum geht, viel und besonders schweres oder sperriges Gepäck im Auto zu verstauen, sollte man ein paar Grundregeln beachten. Was passiert, wenn Ladung ungesichert im Auto transportiert wird, zeigt ein aktueller ÖAMTC-Crashtest. Angenommen wurde ein Ausflug zu einer Grillparty. Dafür wurden notwendige Utensilien wie z.B. Heurigentisch, eine Kiste Mineralwasser und Grillbesteck in einen VW Kombi geladen. "Bei einem Frontalcrash mit 50 km/h können die Auswirkungen verheerend sein. Ungesichert gelagert durchschlägt der Heurigentisch die Windschutzscheibe, fast alle Glasflaschen der Getränkekiste platzen und die Glassplitter fliegen durchs Fahrzeug", beschreibt ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang. Beladen wurde der VW Golf IV Kombi beim ÖAMTC-Crashtest zur Ladungssicherung mit einem aufklappbaren Heurigentisch mit Bänken (45 kg), einem 10-Liter Bierfass (25 kg), einer Kiste Mineralwasser mit Glasflaschen (18 kg), einer Gasflasche (6 kg), Griller und Grillbesteck (5 kg), einem Sack Grillkohle (3 kg), einem Radiorecorder (3 kg) und einem Sonnenschirm (3 kg). "Schon bei einem Aufprall mit 50 km/h wird der Sonnenschirm zum Wurfspieß. Er hat mit der Wucht von 90 kg die Windschutzscheibe durchbohrt", warnt Lang vor der Bagatellisierung falsch oder gar nicht gesicherter Ladung.

Der ÖAMTC-Cheftechniker rechnet vor, dass umherfliegende Gegenstände bei 50 km/h das bis zu 50-fache ihrer eigentlichen Masse entwickeln. Die Getränkekiste wird so zu einem Geschoss von über einer halben Tonne. Mit der Geschwindigkeit potenziert sich die Gefahr, denn: Doppelte Geschwindigkeit bedeutet vierfache Aufprallenergie. "Die Fahrzeuge werden immer sicherer und die Insassen eines modernen Autos bleiben bei einem Crash mit 50 km/h oft unverletzt. Die Gefahren durch umherfliegende Gegenstände während eines Unfalles werden aber nach wie vor unterschätzt", konstatiert der Club-Experte.

Zwtl.: Gut verstaut und ordentlich verzurrt im zweiten Testlauf

Dass es auch anders geht, zeigt der zweite Versuch beim ÖAMTC-Crashtest zur Ladungssicherung. Das Bierfass wurde im Fußraum des Beifahrersitzes verstaut, die Getränkekiste abgedeckt und ebenso wie der Heurigentisch mit Gurten fest verzurrt. "Richtig positioniert und mit Spanngurten bleiben alle Gegenstände an ihrem Platz und stellen keine Gefahr für die Insassen dar", stellt Lang fest.

ÖAMTC-Tipps zur Ladungssicherung

* Gegenstände sollten nie frei auf der Ladefläche stehen, sondern immer an festen Flächen wie der Rücksitzbank anstehen.

* Achtung auf die Gewichtsverteilung: Schwere Gegenstände möglichst weit unten, möglichst im Fußraum, lagern. "Gegenstände über 25 kg sollten nicht mehr hinter Personen platziert werden. Bei einem Aufprall können sie die Rückenlehne durchschlagen", warnt der ÖAMTC-Experte.

* Zurrpunkte und Spanngurte verwenden: Sinnvoll ist in jedem Fall das ständige Mitführen von Spanngurten, da viele Einkäufe spontan sind. Oft lässt sich auch der Fahrzeuggurt verwenden, um die Ladung zu sichern.

* Lose Teile abdecken: Getränkekisten oder auch Körbe, die lose Teile enthalten, sollten zugedeckt werden. "Schließlich möchte ja niemand, dass sich das Grillmesser bei einer Vollbremsung selbständig macht", sagt Lang.

* Achtung bei Fahrzeugen mit Fließheck: "Ob Kombi oder Van, Sicherheitsnetze und Trenngitter sorgen für zusätzliche Sicherheit", so der Tipp des ÖAMTC-Experten.

Damit man ein Gefühl bekommt, ab wann ein Gegenstand im Fahrzeug gesichert werden muss, stellt man sich beim Sichern vor, die Gegenstände wären 50-mal so schwer. Wichtig ist in jedem Fall, sich die paar Minuten Zeit zu nehmen. "Einige Minuten Aufwand, um die Ladung zu sichern, oder ein Transport in mehreren Schritten können im Ernstfall Leben retten", betont Lang. Handlungsbedarf ortet der ÖAMTC-Cheftechniker auf der Seite der Fahrzeughersteller. "Mit einer verbesserten Ausstattung und der Kennzeichnung von Zurrösen sowie mit Hinweisen zur richtigen Beladung in der Bedienungsanleitung sollte dem Thema mehr Bedeutung gegeben werden", fordert Lang abschließend

Quelle Text & Foto: ÖAMTC

Eine Information des NÖ Zivilschutzverbandes - Bezirksleitung Baden / 10.06.2009/EO

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