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Achtung Schuldenfalle! OÖ. Zivilschutzverband schlägt Alarm

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Bis zum Weihnachtsfest sind es noch einige Wochen, doch bereits jetzt versetzen uns viele Kaufhäuser mit Weihnachtsdekoration in feierliche Stimmung. November und Dezember sind die umsatzstärksten Monate des Jahres, gilt es doch für alle Liebsten das richtige Weihnachtsgeschenk zu finden. „Auch wenn jeder von uns gerne schenkt und es selbstverständlich völlig in Ordnung ist sich ab und zu etwas Schönes zu gönnen, sollte man nie dabei seinen finanziellen Rahmen aus den Augen lassen“, warnt der Präsident des OÖ. Zivilschutzverbands LAbg. Anton Hüttmayr, „wer zu tief in die Tasche greift und sich von den Lockangeboten verführen lässt, hat dann nicht nur zu Weihnachten etwas von den Geschenken, sondern für längere Zeit, nämlich Schulden und das Nachsehen!“

52.613 Menschen wandten sich im Jahr 2009 österreichweit an die Schuldnerberatungsstellen. Damit ist die Zahl der verschuldeten Menschen stark angestiegen, im Jahr 2008 waren es 47.525 Menschen und im Jahr zuvor 41.681. 23% der österreichischen Gesamtbevölkerung ist verschuldet. Circa 80% der Schuldenberatungsklientel sind zwischen 20 und 50 Jahre alt. Diese ist auch die Hauptzielgruppe der Werbung. „Günstige Kredite, verlockende Autofinanzierungen und Leasing, reizvolle Handyangebote, schnelles Shoppingvergnügen im Internet und in den großen Einkaufszentren reißen schnell ein Loch in der Haushaltskasse. Hat die Schuldenfalle einmal zugeschnappt, gelingt es nur mit großer Mühe und so mancher Entbehrung ihr wieder zu entwischen“, so Hüttmayr.

 Wer hat Schulden?

Finanzielle Probleme ziehen sich quer durch alle Bevölkerungsschichten. Allerdings haben mehr Menschen mit niedrigerem Bildungsniveau Schulden als Menschen mit guter Ausbildung. 36,3% der SchulderInnen haben einen Pflichtschulabschluss, 54,5% der SchuldnerInnen können eine Aubildung einer Berufsschule oder berufsbildenden Schule vorweisen. Maturanten machen 6,9% der SchuldnerInnen aus, Menschen mit einer Ausbildung über dem Maturaniveau schlagen mit 2,3% zu Buche.  

 Keine Arbeit? Kein Geld?

Arbeitslose sind in der Schuldenberatung mehr als acht Mal häufiger vertreten als in der Gesamtbevölkerung. 48,8%, also etwas weniger als die Hälfte der KlientInnen der Schuldenberatungen ist erwerbstätig. Arbeitslose machen bei der Schuldnerberatung rund 33,8% der „Kundschaft“ aus, somit ist der Anteil der Arbeitslosen um sechs Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

 Arbeitslosigkeit bzw. Einkommensverschlechterung zählt genauso wie Trennung oder Scheidung, eine fehlgeschlagene Selbstständigkeit, Wohnraumbeschaffung sowie Bürgschaften zu den häufigsten Gründen für Verschuldung. Manchmal ist es aber auch das fehlende Verständnis für den Umgang mit Geld. Diese Unwissenheit wird von skrupellosen Geschäftemachern oft ausgenutzt. Versteckte Gebühren, verwirrende Zusatzkosten im Kleingedruckten sorgen häufig dafür, dass so mancher Kunde das Nachsehen hat.

 Der Präsident des OÖ Zivilschutzverbands fordert daher eine ordentliche und übersichtliche Kennzeichnung der Preise, versteckte Gebühren haben im Handel nichts verloren. Hüttmayr appelliert aber auch an die Eigenverantwortung der Menschen, „andere mit Geschenken glücklich zu machen und Herzenswünsche zu erfüllen ist schön, doch nicht nur zu Weihnachten gilt, Freude schenken und nicht Sorgen!“

Weitere Informationen zum Thema Sicherheit und Selbstschutz finden Sie auf www.zivilschutz-ooe.at und auf www.siz.cc.

 

Quelle: ASB Schuldnerberatungen GmbH, Schuldenreport 2010

 

 

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