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Radioaktivität - Fachausdrücke

Atom/ Nuklear/ AKW/ Gau

Abklingen
Allmähliche Abnahme (Verschwinden) einer Eigenschaft oder eines Vorganges, z. B. der Strahlungsaktivität eines radioaktiven Stoffes.

Abklingzeit
Zeitspanne, innerhalb welcher sich die Strahlungsaktivität radioaktiver Stoffe weitgehend verringert hat.

Abschirmung
Schwächung der Strahlungsintensität beim Durchgang durch die Materie. Eine Abschirmung findet sowohl bei elektromagnetischen Wellen als auch bei Teilchenstrahlung (Korpuskularstrahlen) statt.

Abstandsgesetz
Die Strahlenbelastung verringert sich bei zunehmender Entfernung. Die Abnahme verhält sich proportional dem Quadrat der Entfernung. D. h., eine bestimmte Strahlendosis, die in einfacher Entfernung auf die Fläche von einem cm2 auftrifft, verringert sich bei doppelter Entfernung auf 1/4 der Dosis, bei vierfacher Entfernung auf 1/16 der zuerst gemessenen Dosis pro gleicher Fläche usw.

Aktivität
Die Stärke der Aktivität eines bestimmten radioaktiven Präparates wird durch die Anzahl der pro Sekunde zerfallenden Kerne gemessen. Die Maßeinheit 1 Becquerel (Bq) entspricht dem Zerfall von einem Atomkern in einer Sekunde.

Alphastrahlung
Korpuskularstrahlung. Sie besteht aus Alphateilchen (Heliumkerne)

Alphazerfall
Elementumwandlung infolge der Alphastrahlung. Bei dem Vorgang vermindert ein instabiles Atom sein Gewicht um vier Kernbauteilchen (2 Protonen und 2 Neutronen).

Anfangsstrahlung
Kernstrahlung, die bei einer Kernwaffendetonation während der ersten Minute aus dem Feuerball ausgestrahlt wird (willkürliche Zeitfestsetzung). Sie besteht aus Alpha, Beta-, Gamma- und Neutronenstrahlung. Gefahrvoll sind jedoch nur die Gamma- und Neutronenstrahlung.

Atom
Kleinstes Teilchen eines Elements, das mit chemischen Mitteln nicht weiter zerlegbar ist.

Atomgewicht
Gewicht eines Atoms entsprechend der Zahl seiner Protonen und Neutronen und bezogen auf das Atomgewicht 16 von Sauerstoff (vereinfacht definiert).

Atomhülle
Elektrisch negativ geladene Elektronen, die sich mit hoher Geschwindigkeit auf bis zu 7 Kugelschalen um den positiv geladenen Atomkern bewegen. Ihre Verteilung auf die Schalen bestimmt die chemischen Eigenschaften der Atome.

Atomkern
Zentraler, positiv geladener Teil eines Atoms, der im wesentlichen seine Masse bildet.

Atomkernenergie
Energie, die durch Kernreaktion erzeugt wird.

Atomordnungszahl
Auch Atomnummer, die angibt, an welcher Stelle ein Element im periodischen System der Elemente steht. Identisch mit der Zahl der Protonen im Kern.

Atomsprengkörper
Sprengkörper, dessen Energiefreisetzung auf einer Kernreaktion beruht.

Äquivalentdosis
Die Äquivalentdosis ist das Produkt aus Energiedosis in menschlichem Gewebe und einem dimensionslosen Bewertungsfaktor (Q = Qualitätsfaktor, Wertungsfaktor). Maßeinheit der Äquivalentdosis ist das Sievert.

Betastrahlung (Beta-minus)
Elektronen. = Betateilchen hoher Geschwindigkeit, die bei der Umwandlung eines Neutrons in ein Proton im Atomkern entstehen und das Atom verlassen.

Betazerfall
Elementumwandlung infolge der Betastrahlung (Umwandlung eines Neutrons in ein Proton).

Bezugsdosisleistung
siehe Dosisleistung.

Comptoneffekt
Eine der drei Möglichkeiten der Ionisation (Wechselwirkung) der Gammastrahlung mit Materie. Dabei überträgt ein Gammaquant einen Teil seiner Energie auf ein Elektron eines Atoms (das damit abgetrennt wird). Die restliche Energie wird vom Atom als Gammaquant kleinerer Frequenz (größerer Wellenlänge) meist in anderer Richtung wieder abgestrahlt.

Chromosomen
In den Zellkernen befindliche Kernfäden, die Träger von Erbeigenschaften sind. Der Mensch besitzt 46 Chromosomen (vgl. Strahlungsschäden).

Curie
Alte Maßeinheit für Strahlungsaktivität eines radioaktiven Stoffes. Ein "Ci" entspricht der Aktivität von 1 g Radium (1 Millicurie = 1/1000 Curie) oder 37 Milliarden Kernumwandlungen pro Sekunde.

Deuterium
Schwerer Wasserstoff-Isotop des Wasserstoffs. Gegenüber dem gewöhnlichen Wasserstoff besitzt er im Atomkern außer einem Proton noch ein Neutron. Deuterium kommt in Spuren auch im gewöhnlichen Wasserstoff vor.

Dosis
Dosis ist die Gesamtmenge der absorbierten Strahlung ohne Berücksichtigung der Zeit in der die Bestrahlung erfolgte.

Dosisleistung
Bezeichnung einer auf eine Zeiteinheit bezogenen Dosis; z.B. die Dosis die in einer Stunde absorbiert wurde.

Dosisleistungsmesser
Gerät zur Messung der Dosisleistung. Beruht auf der Funktion des Geiger-Müller-Zählrohrs.

Dosismesser/Dosimeter
Gerät zur Feststellung der persönlichen Strahlungsbelastung durch Röntgen- und Gammastrahlung bis zum Augenblick der Messung. Beruht auf der Funktion des Elektrometers.

Elektromagnetische Wellen
Umfassender Begriff für Elektrizität, Magnetismus, Wärme, Licht und harte Strahlung. Elektromagnetische Wellen sind ihrem Wesen nach sämtlich gleichartig. Sie unterscheiden sich im Einzelnen nur durch ihre Wellenlänge und Schwingungszahl. Sie wirken auf unsere Sinnesorgane entweder gar nicht oder sehr unterschiedlich.

Elektron
Bezeichnung für ein elektrisch negativ geladenes Elementarteilchen, das fast masselos ist und in allen Atomen vorhanden ist. Ein positiv geladenes Elektron wird "Positron" genannt.

Elektronenvolt (eV)
In der Kernphysik gebräuchliche Energieeinheit. Ein Elektronenvolt (eV) ist diejenige Energie, die ein Elektron beim Durchlaufen der Beschleunigungsspannung von 1 Volt aufnimmt. KeV: Abk. für Kiloelektronenvolt, MeV: Abk. für Millionenelektronenvolt.

Element/chemisches
Stoff, der aus einer einheitlichen Atomart aufgebaut ist und durch seine Ordnungszahl charakterisiert wird. Es gibt 92 natürliche Elemente und eine kleine Anzahl künstlich herstellbare Elemente.

Elektrometer
Elektrostatisches Gerät zur Messung von Strahlungen oder Ladungen. Beruht auf der Kraftwirkung, die zwei Ladungen aufeinander ausüben.

Energiedosis
Ionen- und Energiedosis beschreiben physikalische Wirkungen der Strahlung. Die Ermittlung des Zusammenhangs zwischen Dosis und biologischer Wirkung (Strahlenschaden) beruht auf der Erfahrung aus Strahlenunfällen beziehungsweise von Tierversuchen. Es hat sich dabei gezeigt, dass die Höhe des Strahlenschadens neben der Dosis auch von der Art der dabei wirksamen Strahlung wesentlich beeinflusst wird. Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde der Begriff der Äquivalentdosis geschaffen.

Entstrahlung (radioaktive Dekontamination)
Reinigung von Oberflächen an denen sich radioaktive Stoffe abgelagert haben.(z.B. Ablagerung durch radioaktiven Niederschlag)

Erbfaktoren
Siehe Gene

Erbschäden
Schädigung der Keimzellen (Samen- und Eizellen) durch Umwelteinflüsse, die häufig erst in späteren Generationen auftreten.

Fallout
Radioaktive Teilchen die aufgrund der Schwerkraft zu Boden sinken und sich dort ablagern (radioaktiver Niederschlag). Betroffener Bereich abhängig von der Wetterlage und der freigesetzten Menge an radioaktiven Teilchen.

Filmdosimeter
Lichtgeschützter Film, der sich nach Gammabestrahlung bei der Entwicklung färbt. Der Grad der Schwärzung ist ein Maß für die empfangene Dosis.

Gammastrahlung
Elektromagnetische Strahlung (Quanten oder Photonenstrahlung) von sehr kurzer Wellenlänge mit großer Durchdringungsfähigkeit. Wird von Atomkernen ausgestrahlt, die sich in angeregtem Zustand befinden. Die Gammastrahlung besteht aus Quanten (Photonen), die man mit kleinen "Energiepaketen" vergleichen kann.

Ganzkörper-Bestrahlung
Bestrahlung des gesamten Organismus durch ionisierende Strahlen. Der Umfang des Strahlungsschadens ergibt sich aus der Intensität der Strahlung und der Zeitdauer ihrer Einwirkung auf den Organismus.

Geiger-Müller-Zählrohr
Siehe Zählrohr

Gene
Erbfaktoren, die in den Chromosomen in kettenartiger Anordnung gelagert sind und von beiden Elternteilen vererbbare Anlagen auf die Nachkommen übertragen.

Gonaden
Keimzellen (Eierstöcke, Hoden).

Gray
Maßeinheit der Energiedosis. Ein Gray ist die Energiedosis, die einem Körper mit der Masse von 1 kg durch ionisierende Strahlung die Energie von einem Joule zuführt.

Grenzdosis
Dosis, bis zu der im Allgemeinen nach einer Ganzkörperbestrahlung beim Betroffenen keine klinisch erkennbaren Schäden auftreten, bzw. in der Regel noch nicht zu erwarten sind.

Grundzustand
Stabiler Zustand eines Atoms oder auch Atomkerns, von dem keine Energie mehr abgegeben (ausgestrahlt) wird.

Halbwertsdicke
Schichtdicke eines Materials, die eine ionisierende Strahlung auf die Hälfte ihrer Intensität abschwächt.

Halbwertszeit (physikalische)
Zeitspanne, in der 50% der Atome eines bestimmten radioaktiven Stoffes zerfallen sind, d. h. die Zeit, nach der dieser radioaktive Stoff nur noch die Hälfte seiner ursprünglichen Aktivität besitzt.

Halbwertszeit (biologische)
Zeit, in der der Organismus die Hälfte eines aufgenommenen Stoffes auf natürlichem Wege wieder ausscheidet.

Halbwertszeit (effektive)
Zeit, die sich aus der physikalischen und biologischen Halbwertszeit ergibt, in der sich die Menge eines im Organismus befindlichen radioaktiven Stoffes infolge seines radioaktiven Zerfalls und der natürlichen Ausscheidung auf die Hälfte vermindert.

Induzierte Radioaktivität
Radioaktivität, die in bestimmten Materialien (Mangan, Kobalt, Eisen, Zink. Wolfram u. a.) durch Kernreaktionen verursacht wird, insbesondere durch Neutroneneinfang, wobei sich instabile Atomkerne binden.

Inkorporation
Aufnahme radioaktiver Stoffe in den Körper über die Atemwege, durch Nahrung und Trinkwasser sowie über die Haut und Wunden.

Inhalation
Belastung durch Einatmen

Ingestion
Belastung durch Nahrungsaufnahme

Innere Strahlung
Kernstrahlung radioaktiver Stoffe im Organismus. Gefährliche innere Strahlenquellen sind Jod 131, Strontium 90 und Cäsium 137.

Intensität
Maß für Energiefluss einer Strahlung wie Licht, Gammastrahlen.

Ion
Elektrisch geladenes Atom, dessen Elektronenhülle durch Ionisation Elektronen verloren oder zusätzlich aufgenommen hat.

Ionendosis
Dosis einer Röntgen- oder Gammastrahlung in der Maßeinheit Röntgen, die in einem cm' Luft zwei Milliarden Ionenpaare erzeugt.

Ionisation
Vorgang der Veränderung des elektrischen Gleichgewichts zwischen dem positiven Atomkern und der negativen Atomhülle.

Ionisierende Strahlung
Elektromagnetische Wellenstrahlung oder Korpuskularstrahlung (Teilchenstrahlung) mit ausreichend hoher Energie, die beim Durchgang durch Materie Ionen erzeugt.

Isotope
Atomarten ein und desselben chemischen Elements, die die gleiche Atomhülle und im Atomkern die gleiche Anzahl von Protonen, aber verschieden viele Neutronen enthalten und sich daher im Atomgewicht unterscheiden.

Kernreaktion
Physikalischer Prozess (Zerfall, Spaltung, Verschmelzung), der sich innerhalb eines Atomkerns oder zwischen mehreren Atomkernen abspielt.
Zu unterscheiden von der chemischen Reaktion, die sich nur in der Atomhülle abspielt.

Kernreaktor
Anlage, in der mit einer kontrollierten Kettenreaktion aus spaltbarem Material Energie gewonnen wird.

Kernspaltung
Spaltung eines schweren Atomkerns in (meist) zwei Teile, die durch ein Neutron ausgelöst wird.

Kernstrahlung
Sammelbezeichnung für alle aus dem Atomkern stammenden Strahlungen - Alpha-, Beta-, Gamma- und Neutronenstrahlung.

Kettenreaktion
Folge von hintereinander ablaufenden gleichartigen Reaktionen, bei der jede Reaktion durch eine vorangehende ausgelöst wird und selbst wieder weitere Reaktionen auslöst.

Korpuskularstrahlung
Strahlung, die im Gegensatz zur elektromagnetischen Wellenstrahlung aus kleinen Teilchen (Korpuskeln) besteht, z. B. Alpha- oder Betastrahlung.

Massenzahl
Summe der Protonen- und Neutronen in einem Atomkern. Sie wird an das Kernsymbol geschrieben, z. B. 235 U.

Moderator
Der Moderator hat die Aufgabe, die bei der Uranspaltung entstehenden schnellen Neutronen (ca.20.000 Km/s) auf niedere Energien (= thermisches oder langsames Neutron) abzubremsen (ca.2 Km/s). Dies erfolgt durch elastische Zusammenstöße mit den Moderatorkernen, die deshalb eine niedere Massenzahl haben. Weiter verbreitet sind leichtes Wasser, schweres Wasser und Graphit als Moderator.

Molekül
Chemische Verbindung gleich- oder verschiedenartiger Atome untereinander. Kleinster Bestandteil einer chemischen Verbindung.

Mutation
Sprunghafte Änderung von Erbanlagen, die u. a. durch ionisierende Strahlung hervorgerufen werden kann.

Neutron
Elektrisch ungeladenes (neutrales) Kernbauteilchen, das zusammen mit dem positiv geladenen Proton die Atomkerne aufbaut.

Neutroneninduzierte Strahlung
Künstlich erzeugte Radioaktivität, die praktisch in jedem Element hervorgerufen werden kann, wenn es einem genügend hohen Neutronenfluss ausgesetzt wird. Bestandteil der Rückstandsstrahlung

Neutronenstrahlung
Strom von Neutronen, die bei einer Kernreaktion, z. B. als Folge der Detonation eines Atomsprengkörpers entstehen.

Nukleonen
Die Kernbausteine Proton und Neutron

Nuklid
Atomart - Atomkern mit kompletter Atomhülle -, bestimmt durch Protonen- und Neutronenzahl des Atomkerns.

Ordnungszahl
Zahl der in einem Atomkern enthaltenen Protonen. Die Elemente sind nach Ordnungszahlen im Periodischen System geordnet.

Paarbildung
Eine der drei Möglichkeiten der Ionisation (Wechselwirkung) der Gammastrahlung mit Materie. Dabei wird die Energie eines Gammaquants beim Zusammenstoß mit einem Atom in Materie umgewandelt, d. h. es entsteht ein negativ geladenes und ein positiv geladenes Elektron. Das positiv geladene Elektron wird mit "Positron" bezeichnet. Bei höherer Energie das Gammaquants wird der Energieüberschuss dem Elektronenpaar als Bewegungsenergie mitgegeben, so dass weitere Ionisationsvorgänge wie bei einem Betateilchen ausgelöst werden können.

Periodisches System
Ordnung aller chemischen Elemente nach der Ordnungszahl, wobei sich gewisse Gruppen (Perioden) von Elementen mit ähnlichen chemischen Eigenschaften ergeben.

Photoeffekt
Eine der drei Möglichkeiten der Ionisation (Wechselwirkung) der Gammastrahlung mit Materie. Dabei überträgt ein Gammaquant seine gesamte Energie an ein Hüllenelektron eines Atoms. Das Elektron verlässt darauf das Atom nahezu mit der Energie des Gammaquants und verhält sich nun seinerseits wie ein Betateilchen.

Photon
Lichtquant, Gammaquant; siehe Gammastrahlung.

Positron
Elektrisch positiv geladenes Elektron

Proton
Positiv geladenes Teilchen, das zusammen mit dem Neutron die Atomkerne aufbaut.

Q – Faktor (Qualitätsfaktor)
Faktor mit dem eine Strahlenbelastung multipliziert werden muss um die Äquivalentdosis zu bekommen. Berücksichtigt unter anderem Energie und Art der radioaktiven Strahlung. Als Bezugsstrahlung (Wertungsfaktor Q=l) dient Photonenstrahlung mit 250 keV. Einige Werte für Q: Röntgenstrahlung, Gammastrahlung, Betastrahlung: Q = 1 Alphastrahlung, entsprechend ihrer Energie: Q = 10 bis 20 Neutronenstrahlung, entsprechend ihrer Energie: Q = 3 bis 10

Radioaktive Isotope/ Radionuklid
Isotope eines Elements, die nicht stabil sind und mit einer bestimmten Halbwertszeit zerfallen. Der Begriff "Radioaktives Isotop" ist nicht mehr gebräuchlich und wird durch "Radionuklid" ersetzt.

Radioaktivität (natürliche)
Eigenschaft bestimmter Atomkerne, sich von selbst in andere Atomkerne umzuwandeln und dabei radioaktive Strahlung auszusenden.

Radioaktivität (künstliche)
Durch Kernumwandlungen verursachte Radioaktivität eines vorher nicht radioaktiven Stoffes. Man kennt heute über 1500 radioaktive Isotope.

Rem =Alte Maßeinheit. Heute Sievert
Biologisch wirksame Kernstrahlungsdosis. rem = Abkürzung des englischen Ausdrucks röntgen equivalent men. Berücksichtigt die Art der Strahlung, die Energie der Strahlung und das betroffene Organ. Rem ist das Produkt aus dem entsprechenden Q-Faktor multipliziert mit der Energiedosis.
1 Sievert = 100 Rem

Röntgen (r)
Einheit der lonendosis. Menge einer Röntgen- oder Gammastrahlung, die in einem cm3 Luft ca. 2 Milliarden Ionenpaare - Ionisationsvorgänge - erzeugt.

Rückstandsstrahlung
Kernstrahlung, die später als 1 Minute (willkürliche Festsetzung) nach der Detonation eines Atomsprengkörpers auftritt und mit abnehmender Intensität lange Zeit wirksam bleibt. Hierbei sind zu unterscheiden:
- die von radioaktiven Spaltprodukten ausgesandte Strahlung,
- die fortdauernde Strahlung derjenigen Uran- bzw. Plutoniumkerne, die bei der Kernspaltungsreaktion nicht gespalten wurden,
- die durch Neutroneneinfang verursachte Beta- und Gammastrahlung (induzierte Radioaktivität).

Sievert
Biologisch wirksame Kernstrahlungsdosis.. Berücksichtigt die Art der Strahlung, die Energie der Strahlung und das betroffene Organ. Sievert ist das Produkt aus dem entsprechenden Q-Faktor multipliziert mit der Energiedosis.

Spaltprodukte
Bruchstücke eines Atomkerns, die bei der Kernspaltung entstehen. Die aus der Spaltung von U 235, U 233 oder Pu 239 hervorgehenden Spaltprodukte gehören verschiedenen Elementen an.

Strahlungskrankheit
Vielfalt von Krankheitserscheinungen, die nach Beginn, Verlauf und Schwere von der Strahlendosis, Strahlenart, Bestrahlungsweise und der Strahlungsempfindlichkeit abhängen.

Strahlenschutz
Maßnahmen, die Strahlungsschäden verhindern oder verringern.

Strahlungsdosis = Strahlungsbelastung
Von einer Strahlung an den Organismus abgegebene Energiemenge, die tatsächlich für schädliche Wirkungen in Atomen, Molekülen, Zellen oder Organen aufgewandt wird.

Strahlenschutzfaktor
Verhältnis der im Freien vorhandenen Dosisleistung zu der im gleichen Zeitpunkt im Schutzraum vorhandenen Dosisleistung.

Strahlungsenergie
Energie einer ionisierenden Strahlung, gemessen in Elektronenvolt

Strahlungsintensität
Stärke einer Strahlung; genauer: Energiefluss pro Zeit- und Flächeneinheit (z. B. pro sec. auf 1 cm2) senkrecht zur Strahlenrichtung.

Teilkörperbestrahlung
Bestrahlung einzelner Körper- bzw. Gewebeteile.

Umweltstrahlung (natürliche)
Schwache ionisierende Strahlung, die von der stets vorhandenen Radioaktivität der Luft und des Erdbodens herrührt. Zusammen mit der kosmischen Höhenstrahlung führt sie zur natürlichen Strahlungsbelastung, die etwa 3,8 mSv pro Jahr beträgt.

Verstrahlung
Ablagerung radioaktiver Stoffe auf Gelände, Gegenständen, Menschen, Tieren und Pflanzen.

Zählrohr (Geiger-Müller)
Gasgefülltes, meist zylindrisches Rohr, in dem beim Durchgang eines ionisierenden Teilchens ein elektronischer Stromimpuls erzeugt wird. Wichtiges Nachweisgerät für Strahlungen natürlicher und künstlicher radioaktiver Stoffe.

Zehntelwertdicke
Dicke eines Materials, durch das die jeweilige Intensität einer Gammastrahlung auf den zehnten Teil abgeschwächt wird.

Zerfall
Umwandlung eines radioaktiven Stoffes in einen anderen Stoff.

Zerfallsreihe
Gesetzmäßigkeit, nach der sich Atome radioaktiver Stoffe unter Aussendung von radioaktiver Strahlung oft nacheinander in andere Atome ebenfalls radioaktiver Stoffe umwandeln, bis schließlich ein nicht mehr radioaktives Atom entsteht. In der Natur bestehen mehrere solcher "Zerfallsreihen". Eine daraus ist die "Uranreihe". Sie beginnt mit Uran 238, durchläuft 14 Zwischenstationen und endet mit dem Bleiisotop 206.

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