Willkommen auf der Sicherheits-Homepage der Marktgemeinde Feistritz ob Bleiburg! Hier finden Sie wichtige Informationen für Ihre Sicherheit, aktuelle Tipps zur Unfallverhütung und Gemeindeberichte. Zusätzliche Beiträge und Artikel haben wir unter "Sicherheit von A-Z" für Sie vorbereitet.

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Echte Gefahren erkennen lernen: Kleine Kratzer dürfen sein

  • kopfüberkind2010 ©
Der gefährlichste Ort für Kinder und ältere Menschen ist in den eigenen vier Wänden. Nirgendwo sonst gibt es mehr Unfälle als im Bereich Heim und Freizeit. Doch gerade für Kinder ist "in Watte packen" eine schlechte Strategie. Risikokompetenz muss gerlernt werden.

Sicherheit gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen. Aber was ist in Österreich wirklich gefährlich? Ski fahren, die Schweinegrippe, Einbrecherbanden oder doch der Straßenverkehr? Die Zahlen, die Institute wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) jedes Jahr veröffentlichen, zeigen ein eindeutige Ergebnis: Unfälle im Bereich Heim und Freizeit sind bei weitem die größte Gefahr!

Unfallgefahr zu Hause am Größten - Kinder und ältere Menschen sind besonders betroffen. Bei Kindern unter 15 Jahren sind Unfälle die größte Gefahr überhaupt! 51% der Kinderunfälle passieren im Bereich Heim und Freizeit. Bei den Unfallorten dominieren die eigene Wohnung und die unmittelbare Umgebung (72%). Bei Seniorinnen und Senioren sieht es ähnlich aus. Während Kinder alles ausprobieren wollen und erst lernen müssen, was für sie gefährlich ist, neigen viele ältere Menschen dazu, sich zu überschätzen, weil vieles ja so lange gut gegangen ist. Die Wohnungseinrichtung ist vielleicht seit vielen Jahren gleich geblieben, die Fliesen im Bad waren vielleicht immer schon rutschig, ebenso war der kleine Teppich auf dem Parkettboden nie angeklebt. Doch gerade in der vertrauten Umgebung lauert die Gefahr und Stürze gehen gerade bei älteren Menschen oft nicht gut aus. Daher lohnt es sich, die meist einfachen und günstigen Maßnahmen zu ergreifen, die Stürze vermeiden helfen. 

 Gefahrenzonen erkennen und absichern - Fachleute sind sich einig, dass rund 60% der Unfälle mit Kindern durch geeignete Schutzmaßnahmen, umsichtiges Verhalten und Sicherheitserziehung vermeidbar wären. Das bedeutet jedoch nicht, dass Kinder "in Watte gepackt" werden sollen. Kleine Kratzer dürfen - ja müssen - sein. "Man soll Kinder nicht in ihrem Spiel- und Bewegungsdrang einschränken!" - sagt Anton Dunzendorfer, Bereichsleiter Heim, Freizeit & Sport vom Kuratorium für Verkehrssicherheit. "Kinder müssen auch ihre eigenen Erfahrungen machen. Übetriebene Angst ist kontraproduktiv. Kinder müssen das Gleichgewicht, die Koordination und Bewegungsabläufe trainieren. Kleine Unfälle soll man daher zulassen. Vor den wirklichen Gefahren müssen Kinder jedoch von ihren Eltern oder betreuenden Personen geschützt werden", sagt Dunzendorfer.

Ertrinken als Gefahr für Kleinkinder - "Stiegen und Swimming-Pools sind gerade für Kleinkinder eine große Gefahr. Sie sollten daher unbedingt abgezäunt werden, damit die Kinder nicht hinunterfallen oder ertrinken können, was leider sehr oft vorkommt", so Dunzendorfer. Kleinkinder sind weder körperlich noch geistig in der Lage, die meisten Gefahren zu erkennen und zu meistern. Doch je älter die Kinder werden, umso wichtiger wird es, ihnen beizubringen, Risiken selbst abzuschätzen und entsprechend zu handeln.

Erziehungsziel: Risikokompetenz - "Rad fahren üben Kinder am besten dort, wo es keinen Straßenverkehr gibt, wo sie auch hinfallen können, ohnedass größere Folgen drohen. Kinder sollen klettern, dort, wo auch ein Hinunterfallen ohne gröbere Verletzungen möglich ist", rät Dunzendorfer, "denn auch das Stürzen muss man lernen, das Abstützen, das Abrollen."

Ablenkung steigt - Schließlich muss auch der verantwortungsvolle Umgang mit elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen oder MP3-Player gelernt werden, denn diese Geräte lenken sehr stark von möglichen Gefahren ab, vor allem im Straßenverkehr. "Nicht nur Kinder sind von den vielen Funktionen der elektronischen Geräte fasziniert. Die Gefahr, die reale Welt um sich zu vergessen, ist groß, besonders dann, wenn ein hoher Schalldruck direkt auf das Ohr wirkt." Von gerellen Verboten hält Dunzendorfer jedoch wenig: "Kinder sollten überall ihre Erfahrungen machen. Am Besten zunächst dort, wo es eher ungefährlich ist, um dann echt Gefahren zu erkennen, zu vermeiden und notfalls zu meistern."

 

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