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VORHOFFLIMMERN – häufigste Ursache für Schlaganfall

  • Dr Fertschak ©
Rund 20.000 Menschen erleiden in Österreich pro Jahr einen Schlaganfall. Eine der häufigsten Ursachen des Schlaganfalls ist dabei Vorhofflimmern. Dies wurde beim Schlaganfall-Kongress in Wien vor kurzem festgestellt.

Was ist Vorhofflimmern?
Das menschliche Herz besteht aus 4 Teilen, dem rechten und linken Vorhof und der rechten und linken Kammer. Damit sich der Herzmuskel kontrahiert (pumpt) fließt eine Erregung (Strom) durch den Herzmuskel. Im Normalfall beginnt diese Erregung im Sinusknoten des Vorhofes und führt zu einer zeitlich aufeinander abgestimmten Muskelkontraktion zuerst des Vorhofes und dann der Herzkammer. Diese Funktion der Vorhöfe ist mit der einer Einspritzpumpe beim Motor vergleichbar und erhöht das Schlagvolumen der Herzkammern um ca.15%. Wenn diese Erregung vom Sinusknoten ausgeht, wie es im Normalfall sein sollte, dann bezeichnet man das als Sinusrhythmus.
Beim Vorhofflimmern hingegen laufen ungerichtete elektrische Erregungen über die Vorhöfe. Dies führt zu schnellen und ungeordneten Bewegungen der Wände mit einer Frequenz von 350 bis 600 pro Minute, dem Flimmern

Die Folgen des Vorhofflimmerns sind:

Leichte Einschränkung der Pumpleistung des Herzens durch den Verlust der geordneten Vorhofkontraktion. Dies kann zu einer meist nur leichten Verschlechterung der Belastbarkeit, bei vorgeschädigten Herzen aber kann es auch dazu führen, dass der Herzmuskel es nicht mehr schafft die benötigte Blutmenge zu pumpen. Dies wird als Herzinsuffizienz bezeichnet

- Unregelmäßiger Puls

- Zu schneller Puls

In den Vorhöfen können sich auf Grund des veränderten Blutflusses leichter Blutgerinnsel (Thromben) bilden. Diese Thromben wiederum können sich lösen und dann im Körper zu embolischen Gefäßverschlüssen führen. Am häufigsten sind  Schlaganfälle. Seltener kommt es auch zu Verschluss eines Darmgefäßes.

 

Die Ursachen des Vorhofflimmerns sind:

- Hypertonie (Bluthochdruck)

- Koronare Herzerkrankung ( Verengung der Herzkranzgefäße)

- Herzmuskelerkrankungen

- Schilddrüsenerkrankungen

 

Die Symptome des Vorhofflimmerns sind:

- Das Vorhofflimmern kann asymptomatisch (ohne Beschwerden) verlaufen

- Das Vorhofflimmern kann mit unspezifischen Symptomen wie Herzklopfen, Herzrasen, Müdigkeit und unregelmäßiger Puls verlaufen

- Aber es können auch Symptome wie Atemnot und Beinschwellungen auftreten.

 

Die Therapie des Vorhofflimmerns:

Die Therapie des VH flimmern beinhaltet mehrere Gesichtspunkte.

 

Wenn möglich versucht man einen Wechsel in den normalen Sinusrhythmus herbeizuführen. Dies kann mit Hilfe von Medikamenten oder mittels Elektroschocktherapie in Kurznarkose erfolgen.

Eine Frequenzkontrolle. Da das Vorhofflimmern zu einem zu schnellen Puls neigt, kann man mit Medikamenten die Herzfrequenz senken.

Die Prophylaxe (Verhinderung) der so gefürchteten Embolie und damit der Verhinderung eines Schlaganfalles. Dies erfolgt mit Medikamenten, welche die Blutgerinnung herabsetzen.

 

Ihr Gemeindearzt

Dr. Michael Fertschak

 

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