Industriezweige mit erhöhtem Gefahrenpotential

Chemie/ Gifte/ Toxische Stoffe/ Dämpfe

Gefährliche Stoffe wie explosive, brennbare, giftige oder ätzende Substanzen nehmen in vielen Industriezweigen einen wichtigen Stellenwert ein. Obwohl die Gefährdungen durch den Umgang mit gefährlichen Stoffen bekannt sind, lassen sich Störfälle bei Gefahrguttransporten oder in Industrieanlagen trotz großer Sicherheitsvorkehrungen nicht gänzlich ausschließen.

Standorte großer produzierender Chemiebetriebe
In Österreich konzentriert sich die produzierende Chemieindustrie hauptsächlich auf den Raum Linz. Dazu kommen noch etwa 10 Standorte großer produzierender Chemiebetriebe, die auf ganz Österreich verteilt sind. Der allergrößte Teil der anderen Chemiebetriebe sind reine Lagerstätten mit großen Unterschieden in den Lagerkapazitäten.

Besonders gefährliche Industriezweigen
Papier- und Zellstofferzeugung, Spanplatten- und Schaumstofferzeugung: Betriebstypen dieser Art zählen aufgrund der in großen Mengen verwendeten gefährlichen Substanzen (Schwefeldioxid, Methanol, Formaldehyd) zu den besonders gefährdeten Industriezweigen.

Potentielle Großunfallverursacher
Lebensmittelindustrie, Kühlhäuser, Sportstätten: Diese Anlagen gehören zur Gruppe der Ammoniakverwender und sind deshalb als potentielle Großunfallverursacher zu nennen.

Gefährdung durch Düngemittellager
Düngemittellager, speziell für den landwirtschaftlichen Gebrauch, findet man an vielen Standorten in Österreich. Die Lagerkapazitäten sind jedoch sehr unterschiedlich. Düngemittel (Ammoniumnitrat) gelten wegen der im Brandfall entstehenden giftigen Brandgase als "sensible Substanzen".

Sprengstoff- und Munitionserzeugung
In Österreich gibt es mehrere Lagerstätten und Erzeugungsbetriebe für zivile Sprengstoffe und Munition. Prinzipiell sind auch diese Betriebe geeignet, einen großen Schaden in der Nachbarschaft hervorzurufen, allerdings ist, durch eine sehr lange, seit dem Jahr 1938 bestehende Gesetzgebung, die Bebauung in der Umgebung derartiger Betriebe stark eingeschränkt worden.

Raffinerien und Lagerstätten für brennbare Flüssigkeiten
Hier sind große Unterschiede in den Lagerkapazitäten vorhanden, die von der einzigen Raffinerie Österreichs in Schwechat bis zu oberirdischen Lagerstätten mit nur einigen tausend Litern Inhalt reichen. Eine Gefahr für die Bevölkerung ist jedoch nur bei einem Brand vergleichsweise großer Mengen gegeben.

Flüssiggashandel und Lagerung
Die Lagerstätten für Flüssiggas und Erdgas sind die größte Gruppe der gefährlichen Stoffe in Österreich, wobei es sich bei den oberirdischen Lagerstätten (nur diese sind wirklich von Bedeutung) zumeist um Flüssiggas (Propan / Butan) handelt. Hier gilt sinngemäß das gleiche wie für brennbare Flüssigkeiten, allerdings sind hier die Gefährdungsabstände bei Unfällen mit Flüssiggasanlagen geringer.

Weitere Artikel zu diesem Thema:


« zurück

« zurück zur Suchmaske