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Influenza-Pandemie - eine globale Herausforderung

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Klaus Stöhr, Wissenschafter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), warnt: „Eine Influenzapandemie ist unausweichlich. Wann diese ausbricht, ist nur noch eine Frage der Zeit“. Influenzapandemien treten statistisch alle 20 bis 30 Jahre auf. Voraussetzung dafür ist ein neuer Erreger mit verändertem Erbgut, dem unser Immunsystem mangels Antikörper keinen Schutz bietet. Da wir seit mehr als 37 Jahren von Pandemien verschont blieben, sind auch statistisch die Chancen für eine neue Krankheitswelle gestiegen. Durch die mittlerweile grenzenlose Mobilität (Flugverkehr) wird deren Eingrenzung erschwert.
Die Vogelgrippe, eine fast ausschließlich unter Vögel ausbrechende Erkrankung, könnte bei der Entwicklung eines neuen Pandemievirus eine wichtige Rolle spielen. Wenn dieser Vogelgrippevirus (H5N1) sich mit einem menschlichen Influenzavirus verbindet, kann sich dieser so verändern, dass er von Mensch zu Mensch übertragen wird. Erst nach Auftreten dieses noch unbekannten Virus kann ein wirksamer Impfstoff entwickelt werden.
Weder konkrete Merkmale, noch die Höhe des Ansteckungsrisikos eines künftigen Pandemievirus kann eindeutig vorhergesagt werden. Um Lösungen zu finden, müssen Szenarien entwickelt werden, die sich verantwortungsbewusst am schlimmsten Fall, dem „worst case“ orientieren. Die WHO geht von einer Erkrankungsrate von 20 bis 50 % der Weltbevölkerung aus. Deshalb fordert die WHO jedes Land auf, vorsorglich einen Aktionsplan für die Influenzapandemie zu erarbeiten. Österreich hat mit entsprechenden Plänen auf Bundes- und Landesebene die Voraussetzungen für die professionelle Pandemiebewältigung bereits geschaffen.

Influenza
Die Influenza (echte „Grippe“ - nicht zu verwechseln mit dem „grippalen Infekt“) ist eine seit Jahrzehnten bekannte Infektionskrankheit des Menschen, die in Österreich in jedem Winter mit unterschiedlicher Heftigkeit zu Ausbrüchen führt. Influenzaviren sind in der Lage, sich von Epidemie zu Epidemie zu verändern. Damit werden Therapiestrategien und die Entwicklung von Impfstoffen erschwert. Die Übertragung von Influenzaviren zwischen Menschen erfolgt hauptsächlich als Tröpfcheninfektion beim Ausatmen oder Husten und als Schmierinfektion beim direkten Kontakt mit infizierten Menschen oder Gegenständen.

Vorbeugung
Jährlich sterben in Österreich über hundert Menschen an der Influenza. Besonders ältere Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand sind gefährdet, weil gleichzeitig auftretende Erkrankungen (z.B. Lungenentzündung) den Körper schwächen. Daher wird älteren Personen empfohlen eine einmalige Pneumokokkenimpfung in Absprache mit dem Hausarzt in Erwägung zu ziehen. Die Grippeschutzimpfung im Herbst ist allerdings jedem anzuraten. Antivirale Medikamente (z.B. Tamiflu®) können prophylaktisch, d.h. zur Verhinderung einer Infektion oder Erkrankung, aber auch therapeutisch nach erfolgter Infektion eingenommen werden, wobei jedoch immer die Angaben des Herstellers zu beachten sind.

Störung im Versorgungssystem

Die Abschätzung der Auswirkungen einer zukünftigen Pandemie ist nur unter Vorbehalt möglich, weil man die Eigenschaften eines Erregers und seine Verbreitung in der Bevölkerung nicht genau vorhersagen kann. Die Planungen in Niederösterreich richten sich nach den Vorgaben der WHO, wobei im schlimmsten Fall von 300.000 - 800.000 Erkrankungen innerhalb von 4 - 6 Wochen nach erstmaligem Auftreten des Pandemievirus ausgegangen wird. Da schon die jährliche Influenza in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens (Ausfall von Personal) erhebliche Probleme verursacht, sind für eine mögliche Pandemie vorbereitende Planungen in vielen Bereichen zu tätigen: Es wurden unter anderem Vorsorgen getroffen, dass Personen, die für das Funktionieren der Infrastruktur, der Sicherheit und für die medizinische Versorgung notwendig sind, ihre Tätigkeit auch im Falle einer akuten Ansteckungsgefahr weiter durchführen können. Diese Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit unserer Schlüsselkräfte nutzt uns allen: Rettung, Feuerwehr, Polizei und Behörden, Krankenhauspersonal, Hauskrankenpflege, etc. Versorgungs- und Entsorgungsunternehmen (Trinkwasser, Lebensmittel, Energie, Müllabfuhr).
Unser Tipp:Trotz aller behördlicher Maßnahmen ist Ihre aktive Mitarbeit notwendig um Ihren Haushalt so zu gestalten, dass zumindest zwei Wochen ohne Versorgung von Außen überbrückt werden können!

VORSORGE - SELBSTSCHUTZ - TIPPS: http://www.sieghartskirchen.com/download/grippe.pdf

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