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Verwüstungen/Hagelunwetter am 28.08.2007

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Elf Millionen Schaden nach Hagelunwetter
Die schweren Hagelunwetter, die am Dienstag über Teile Kärntens hinweggezogen sind, haben Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Feuerwehren, Dachdecker, Autowerkstätten und die Mitarbeiter der Versicherungen stehen im Dauereinsatz. 600 Feuerwehrleute standen im Dauereinsatz

Eine Spur der Verwüstung zieht sich über die Bezirke St. Veit/Glan, Völkermarkt und Wolfsberg, auch Villach-Land war zum Teil betroffen. Es kam zu zahlreichen Überschwemmungen und sogar Verletzte waren zu beklagen. Nach Angaben der LAWZ waren im Zeitraum von 16.00 bis 21.00 Uhr rund 600 Feuerwehrleute an 200 Einsätzen beteiligt.



3.700 Hektar landwirtschaftliche Flächen sind laut Angaben der Hagelversicherung betroffen. Hausdächer wurden regelrecht durchlöchert, Glaskuppeln "zerschossen" und auch Jalousien, welche die Bewohner zum Schutz der Scheiben heruntergelassen hatten, hielten der Wucht des Hagels nicht stand.



Kaskoversicherung zahlt Schäden am Auto

Auch bei den KFZ-Werkstätten stehen die Kunden Schlange. Gebrochene Scheiben, zerkratzte Oberflächen und sogar Fahrzeuge mit Totalschaden beschäftigen die Mitarbeiter der Autowerkstätten und die Versicherungen. Wer nur eine Kfz-Haftpflichtversicherung hat, muss die Reparatur selbst bezahlen.



Bei Teil- oder Vollkasko kommt die Versicherung dafür auf - vorausgesetzt, der Hagel hat keinen Totalschaden angerichtet. In diesem Fall müssten die Versicherungen den Zeitwert des Autos bezahlen, sagte ÖAMTC-Jurist Helmut Schernitz. Er empfahl auch, dass man Schäden am Auto rasch dem Versicherungsberater zeigen soll.



Zehn Millionen Schaden an Gebäuden

Bei den Sach- und Gebäudeversicherungen läuten die Telefone seit den Morgenstunden non-stop. Viele Hagel-Geschädigte wollen wissen, ob der Schaden auf Feld, Haus und Hof gedeckt ist und wenn ja - wann die Versicherung zahlt.



Alleine in der Landwirtschaft hat der Hagel einen Schaden von mindestens einer Million Euro angerichtet, kaputte Dächer von Häusern und Hofgebäuden dürften mindestens zehn Millionen Euro kosten, schätzt die Kärntner Landesversicherung. Die Betroffenen sollten sich so rasch wie möglich melden, sagte Landesleiter Hubert Gernig, damit der gesamte Schaden im Laufe dieser und der nächsten Woche erhoben werden kann.



Große Schäden werden vorrangig behandelt

Für Schäden an Dächern und Gebäuden kommt die Sturm- und Gebäudeversicherung auf. Ist Wasser ins Haus gelangt und hat dort Fernsehgeräte oder Möbel beschädigt, dann ist das Angelegenheit der Haushaltsversicherung.



Geschäftsführer Gerhard Schöffmann rät: "Die Betroffenen sollten jetzt, nachdem in den nächsten beiden Tagen wieder Schlechtwetter vorhergesagt wurde, Erstmaßnahmen treffen: Undichte Gebäude abdecken und die Dächer so weit wie möglich mit Notreparaturen versorgen. Dann sollen sie ihren zuständigen Versicherer Schadenmeldung erstatten."



Dennoch wird so mancher Geduld haben müssen: "Das Problem ist erfahrungsgemäß die Reparatur. Die Reparaturen nehmen aufgrund der Überlastung der Betriebe doch längere Zeit in Anspruch. Ich ersuche daher schon jetzt. dass Kunden mit kleineren Schäden noch etwas Geduld haben. Die Versicherungswirtschaft und die Reparaturfirmen müssen sich in erster Linie zuerst um die großen Schäden kümmern", so Geschäftsführer Gerhard Schöffmann.



Soforthilfe durch das Land

Landeshauptmann Jörg Haider (BZÖ) sicherte den Betroffenen umgehend finanzielle Hilfe zu. "Sofort nachdem eine Schadensschätzung vorgenommen wurde, wird nach den Vorgaben des Kärntner Nothilfswerks gehandelt", so Haider.



Anträge des Kärntner Nothilfswerkes liegen in den Gemeinden auf und können auch über die Homepage www.sicherheit.ktn.gv.at beim Button "Nothilfswerk", "Formulare" Online ausgefüllt und zum händisch Ausfüllen ausgedruckt werden.

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