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Reisemedizin: Erst in die Apotheke, dann in den Urlaub Was bei Reisen mit Kindern zu beachten ist

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Die Urlaubszeit steht vor der Tür. Für viele warten in den Ferien nicht nur Spaß und Erholung. Jeder und jede zweite Fernreisende erkrankt während oder nach dem Urlaub. Doch nicht nur weite Reisen bergen gesundheitliche Risiken. Auch beim Wanderurlaub in Österreich ist eine richtige Reiseapotheke unverzichtbar. Speziell beim Urlaub mit Kindern empfehlen die Apothekerinnen und Apotheker aus Niederösterreich einen Besuch in der Apotheke, wo die Kunden kostenlos über die richtige Reisevorsorge und Reiseapotheke beraten werden.

Was gehört in eine gut sortierte Reiseapotheke?
Alle Medikamente, die Sie auch zu Hause einnehmen oder häufig brauchen, dürfen im Urlaub nicht fehlen. Bitte nehmen Sie Ihre Arzneimittel in ausreichender Menge für die Dauer des Urlaubs mit. Wenn Sie aus vergangenen Urlauben bereits wissen, dass ein spezielles Präparat besonders geholfen hat oder sie es immer wieder gebraucht haben, besorgen sie es auch für diese Reise. Drittens benötigen Sie Medikamente, die speziell auf Ihren Urlaubsort abgestimmt sind. „Die Apotheken in Niederösterreich beraten Sie gerne über die korrekte Zusammenstellung ihrer Reiseapotheke“, so Mag.pharm. Werner Luks, Präsident der NÖ Apothekerkammer.

Eine Standard-Reiseapotheke beinhaltet:

      - Pflaster, Blasenpflaster, Verbandszeug, Wundauflage, elastische Binde
      - Schere, Pinzette, Wunddesinfektionsmittel, eventuell sterile Spritzen und Nadeln, Fieberthermometer
      - Insekten- und Quallenschutz, Sonnenschutz und Après-Soleil-Produkte
      - Wund- und Heilsalbe bei Verletzungen


Arzneimittel

      - Gegen Durchfall und Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen
      - Gegen Schmerzen
      - Gegen Husten, Heiserkeit, Halsschmerzen
      - Gegen Fieber
      - Gegen Allergie und Juckreiz
      - Mit ärztlicher Verordnung: Breitbandantibiotikum
      - Augen-, Ohren- und Nasentropfen
      - Elektrolytpräparat


Viele Medikamente müssen kühl gelagert werden. Bedenken Sie bitte, dass Ihre Reiseapotheke unter Umständen starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein kann. Bei Flugreisen gehören die Medikamente, die Sie ständig brauchen, ins Handgepäck – und zwar in der Menge, dass Sie den ganzen Urlaub damit auskommen können.

Was ist beim Reisen mit Kindern zu beachten?
Wer mit Kindern reist, sollte auch seine Reiseapotheke auf die Kleinen abstimmen. Nehmen Sie in jedem Fall ein fiebersenkendes Mittel für Kinder, ein Schmerzmittel für Kinder und spezielle Sonnenpflegeprodukte mit. Schützen Sie die Kleinen gut vor der Sonne. Babys sollten noch gar nicht in die Sonne gehen, sondern sich ausschließlich im Schatten aufhalten und auch dort eine Kopfbedeckung tragen. Der beste Sonnenschutz ist Kleidung. In manchen Ländern empfiehlt es sich, den Kindern neben der Kopfbedeckung auch ein Langarm-T-Shirt oder eine lange Hose anzuziehen. Falls die Kinder das nicht wollen, verwenden Sie einen sehr hohen Sonnenschutzfaktor (mindestens 30) und nehmen Sie einen Schaumspray für Sonnenbrand in den Urlaub mit. Manche Kinder reagieren auf das Essen im Urlaubsort mit Durchfall oder Erbrechen. Kleinkinder können in solchen Fällen schnell „austrocknen“, weshalb die Apothekerinnen und Apotheker spezielle Kinder-Elektrolytpräparate empfehlen. Aus Erfahrung wissen wir, dass man beim Urlaub mit Kindern nie genug Pflaster (wasserfest!) mitnehmen kann. Bei kleinen Riss-Quetschwunden bewähren sich moderne Stripes, mit denen sie die Wunde schließen können, ohne dass genäht werden muss.

Spezielles Apotheker- Know-how zu Fernreisen
Über vier Millionen Auslandsreisen werden jedes Jahr von Österreich aus unternommen. Nur wenigen Reisenden sind die Gesundheitsrisiken an ihren Reisezielen bewusst. Bei Malaria etwa – der am weitesten verbreiteten Infektionskrankheit unserer Zeit – werden bis zu 500 Millionen klinische Fälle pro Jahr weltweit registriert. Aber nur jeder zweite Tourist, der in ein Malariagebiet fährt, ergreift die notwendigen Präventivmaßnahmen.
Jeder Kunde kann sich in der Apotheke einen speziell auf seine Urlaubsdestination zugeschnittenen Reisevorsorgeplan ausdrucken lassen. Die Apotheken in NÖ sind mit einer neuen Software ausgestattet, die alle Länder der Welt umfasst. Die Kunden erhalten neben einer kostenlosen Reisecheckliste auch einen Vorsorgeplan mit den genauen Impfstoffen und Impfintervallen und empfohlenen Medikamenten für die Reiseapotheke. „Wer eine Fernreise unternimmt, sollte mindestens acht Wochen vor Abreise in die Apotheke kommen und sich auch gesundheitlich auf die Reise vorbereiten. Den Reisevorsorgeplan bieten die Apotheken kostenlos an“, so Luks.

Impfungen zum Schutz der Gesundheit
Jeder Mensch in Österreich sollte FSME, Hepatitis und Tetanus geimpft sein. Wer auf Reisen geht, braucht neben diesen wichtigen Standard-Impfungen oft noch einen zusätzlichen Schutz. Was für welches Land sinnvoll und notwendig ist, wissen die Apothekerin und der Apotheker. So gibt es Länder, wo eine Tollwut-Impfung empfohlen wird, andere mit Japan-Enzephalitis. Jedes Land hat eben seine Besonderheiten. Das gilt auch in Sachen Gesundheit.

Medikamente aus dem Ausland
Wer sich auf seine Reise gut vorbereitet, nimmt eine vollständige Reiseapotheke gleich auf Urlaub mit. Jede Apotheke in NÖ berät ihre Kunden gerne. Es ist davon abzuraten, sich nur im Bedarfsfall im Ausland mit unbekannten Präparaten einzudecken. Zum einen, ist es im Bedarfsfall oft schon zu spät. Denn das Präparat wird bereits gebraucht. Zum anderen gibt es bei den Medikamenten nationale Unterschiede. Arzneimittel haben in verschiedenen Ländern unterschiedliche Namen und Dosierungen und sind aus diesem Grund für den Laien nicht vergleichbar.

Quelle:
Österreichische Apothekerkammer
Landesgeschäftsstelle Niederösterreich
Spitalgasse 31
1090 Wien
Tel. 01 40414/ 600
E-Mail: noe@apotheker.or.at

Eine Information des NÖ Zivilschutzverbandes - Bezirksleitung Baden / 14.06.2009/EO

 

 

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