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Aktuelles

24-Stunden-Dienst der Feuerwehrjugendgruppen

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Mit einer für die Region einzigartigen Besonderheit konnten die Feuerwehren Hermagor und St. Stefan für die Mitglieder ihrer Jugendgruppen am Wochenende des 6. und 7. August 2004 aufwarten. In Anlehnung an den Dienst bei einer Berufsfeuerwehr kamen die Jugendlichen von Freitag bis Samstag, 24-Stunden lang, ihren Aufgaben als künftige Feuerwehrmänner/frauen nach. Im Anschluss daran gab es noch eine große Schauübung, bei der auch einige Vertreter aus der Politik bzw. Feuerwehrfunktionäre des Bezirkes teilnahmen. Nach dem Dienstantritt um 17.00 Uhr fand bis 18.00 Uhr eine Fahrzeugschulung als Auffrischung statt. Ebenso wurden die Besetzung der einzelnen Fahrzeuge sowie die Fahrzeugkommandanten mittels Los gewählt.


Der erste "Einsatz" beim 24-Stunden-Dienst
Kurz nach 18.00 Uhr schrillten die Personenrufempfänger der Gruppenkommandanten. „Hier BAWZ: Einsatzmeldung für die Jugendfeuerwehren Hermagor und St. Stefan: Brandeinsatz. Ende“.

Mit dieser Meldung startete der erste Einsatz des 24-Stunden-Tages. Hierbei galt es einen Garagenbrand in Latschach unter Kontrolle zu bringen. Es musste eine Gasflasche geborgen und außerhalb vom Gefahrenbereich abgekühlt werden.


(Die Jugendgruppe beim Bergen einer Gasflasche aus dem Gefahrenbereich)

Unter der strengen Aufsicht des Bezirksfeuerwehrkommandanten Ing. Rudolf Robin, sowie des Gemeindefeuerwehrkommandanten von St. Stefan, Karl Pfeifer, bewiesen beide Jugendgruppen ihren hervorragenden Ausbildungsstand.

Im Anschluss versammelten sich beide Gruppen im Gerätehaus der Feuerwehr Hermagor um sich zu stärken und den Einsatzablauf mit dem Bezirksjugendbeauftragten Hannes Santner zu besprechen. Nach der Reinigung der eingesetzten Fahrzeuge und Gerätschaften fand eine Schulung zum Thema „Gefahren im elektrischen Bereich“ statt.
Natürlich sollte der Spaß auch nicht fehlen, und so versammelten sich alle bei einem Lagerfeuer um den ersten Tag gemütlich ausklingen zu lassen.


Schlafen im Schulungsraum
Als Ruheort für die Nacht dienten die Schulungsräume der beiden Feuerwehren. Die Kids hatten zu diesem Zweck ihre Schlafsäcke mitgebracht. Für 22.00 Uhr war die Nachtruhe angesetzt. Wie es bei Zusammenkünften dieser Art üblich ist, schliefen naturgemäß anfangs nur die wenigsten, zu aktiv war das Mundwerk vieler. Möglicherweise glaubten einige auch noch an einen Einsatz, der aber – vorerst – einfach nicht mehr kommen wollte, sodass gegen 23.00 Uhr auch die letzten Kämpfer ins Reich der Träume vorstießen. Die Ruhe sollte jedoch nicht lange halten, denn wie es auch bei den Mitgliedern der echten Einsatzmannschaft immer wieder vorkommt, schrillten die Alarmglocken um 23.30 Uhr. Diesmal war der Einsatzort in Bach bei St. Stefan. Hier galt es die Gerberei Tschurtschenthaler auszuleuchten. Mit vereinten Kräften der beiden Jugendgruppen konnte auch dieser Einsatz um ca. 0.30 Uhr bravourös gelöst werden. Im Anschluss hieß es dann endgültig „Gute Nacht“ für unsere Jungs und Mädels.

Suchaktion im Westbereich des Pressegger Sees
Um 05.17 Uhr, für einige fast unmenschlich, wiederum ein neuerlicher Alarm. Diesmal galt es eine taubstumme, männliche Person im Westbereich des Pressegger Sees bei einer Suchaktion zu finden. Mittels vier Suchtrupps an Land sowie zwei Suchtrupps in Ruderbooten konnte der etwas verstört wirkende, aber noch flotte Abgängige nach ca. 1,5 Stunden im Schilfgürtel aufgefunden werden. Als erfolgreich zu bezeichnen war die Einsatzlenkung über die eingerichtete Einsatzstelle.
Erschwert wurde die Suchaktion durch den Bezirksjugendbeauftragten, welcher sich verkleidete und jede Bewegung der Suchtrupps über Funk mithörte.

Nach einem ausgiebigen Frühstück im Gerätehaus St. Stefan rückten beide Jugendgruppen getrennt in ihre Rüsthäuser ein. Gerätelehre, Exerzieren, Gefahrgutschulung standen am Vormittagsprogramm.


Schwerer Verkehrsunfall mit zwei eingeklemmten Personen
Wiederum unterbrach eine Alarmmeldung um 11.07 Uhr die Übungstätigkeit. Ein schwerer Verkehrsunfall mit zwei PKW und einem Mofalenker war einsatzmäßig in Kühwegboden zu bewältigen. Mustergültig, unter den Augen des AFK Erich Hofer, AFK-Stv. Herbert Zimmermann, gab es auch seitens des Österreichischen Roten Kreuzes, Bezirksstelle Hermagor, volle Unterstützung. Die Jugendgruppe des Roten Kreuzes war mit vier Helfern voll ins Geschehen eingebunden. Nach einer wirklich als gelungenen zu bezeichnenden Bergung aller drei Verletzten vor Ort, zwei davon mussten mittels der hydraulischen Rettungsgeräte befreit werden, gab es eine Stunde später das wohlverdiente Mittagessen im Gerätehaus Hermagor.



(Die Jugendlichen beim Befreien der eingeklemmten Personen)

Anschließend stand Badespaß im Strandbad Hermagor, mit einer tollen Fahrt im Einsatzboot der Österreichischen Wasserrettung, am Nachmittagsprogramm.


Schauübung
Um 18.00 Uhr gab es zwei wirklich tolle Schauübungen. Es konnten sich die kommunale Präsenz, Feuerwehrfunktionäre, die Gendarmerie sowie die Eltern von den Leistungen der Jugendlichen überzeugen. Die Florianijünger von Tank St. Stefan zeigten, an einer in Vollbrand stehenden Holzhütte, einen Löschangriff mit dem HD-Rohr, sowie den Schutz der angrenzenden Objekte mittels Hydroschild. Weiters musste eine Zubringerleitung von Tank Hermagor hergestellt werden. Überlauter Applaus aller Zuseher war den Jugendlichen somit sicher.


(Die Jugendlichen der FF St. Stefan beim Löschangriff)

Eine Übung mit einem mit verschiedenen gefährlichen Gütern beladenen Sammeltransporter, der durch einen Fahrfehler die Ladung verlor, wurde vom Hermagorer FF-Nachwuchs beübt.
Nach Absperrmaßnahmen und Erkundung durch den Einsatzleiter, gab es den Entschluss einen dreifachen Brandschutz aufzubauen. Um eine Entzündung des ausgetretenen Mediums vorzubeugen, wurde die Unfallstelle teilweise eingeschäumt. Die Schaumrohrführer waren mit Hitzeschutzanzügen ausgerüstet. Parallel dazu wurden von zwei Mann, ausgerüstet mit Säureschutzanzügen, die restlichen ausgetretenen Stoffe geborgen, in Spezialbehältern gesammelt, und anschließend beim errichteten Chemikaliensammelplatz deponiert.

Als Übungsabschluss wurde noch eine Dekontamination des eingesetzten Bergetrupps durchgeführt.
Auch nach dieser Übung erfolgte überstarker Applaus für die sehr informativ vorgetragene Gefahrengutübung der Hermagorer Jugendgruppe.


(Der Hermagorer Nachwuchs beim Gefahrenguteinsatz)

Bei Speis und Trank präsentierten Löschmeister Sternig und Feuerwehrmann Kalcher im Gerätehaus Hermagor den 24 Stunden Tag. Mit großem Interesse verfolgten die Gemeindevertreter, Feuerwehrfunktionäre sowie die beiden Jugendgruppen und ihre Eltern den Vortrag.
Die Bezirksjugendbeauftragen, sowie Bürgermeister Vinzenz Rauscher (Stadtgemeinde Hermagor), Vizebürgermeister Markus Brandstätter (Gemeinde St. Stefan im Gailtal), GFK Karl Pfeifer (Gemeindekommandant von St. Stefan), die Feuerwehrkommandanten Gerald Wernitznig (Hermagor) und Johann Flaschberger (St. Stefan), waren sich einig auch im Jahr 2005 den 24-Stunden-Dienst der Feuerwehrjugendgruppen St. Stefan und Hermagor wieder durchzuführen.

Sämtliche Tätigkeiten erfolgten natürlich nur im Beisein und der Anleitung der Jugendbetreuer und deren Helfern. Zwischendurch - wie eben im "richtigen Feuerwehrleben" - forderten spezielle Übungen, die in Anlehnung an reale Einsatzszenarien gestaltet wurden, die Jungfeuerwehrmänner/frauen. Es wurde vorab von den Betreuern ein detaillierter Zeitplan erstellt, in dem Schulungen, Freizeit und natürlich auch "Einsätze" festgelegt wurden. Nur die Jungfeuerwehrmänner/frauen wussten von diesen Fixzeiten nichts.

Als oberstes Gebot während der ganzen Veranstaltung war es selbstverständlich, dass jeder Mitwirkender auf Alkohol und Nikotin verzichtete.

Insgesamt nahmen 23 Mitglieder der Feuerwehrjugend an dieser bislang einzigartigen 24-Stunden-Schicht teil und zeigten sich von der Idee, der Durchführung und dem Erlebten sichtlich begeistert. Beachtlich ist auch, dass die Betreuer und Jugendlichen für die gesamte Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung über 1.300 Stunden „Freizeit“ aufopferten!


(Die beiden Jugendgruppen mit ihren Betreuern)

Die ideellen Werte, wie Hilfs- und Einsatzbereitschaft, Selbstlosigkeit, Kameradschaft und sozialem Engagement, welches diese zwei Jugendgruppen sowieso besitzen und auch bereits bei einigen Einsätzen und Aktivitäten bewiesen, wurden dadurch gefestigt. Aber auch ein gemeinsames Zuhören, sowie ein gewisses Zusammenwachsen und Zusammenarbeiten war zu bemerken.

Die beiden Jugendgruppen möchten sich ganz besonders beim Roten Kreuz und bei allen Aktiven, die für die Organisation der Einsätze, für die Mithilfe, oder für die Verpflegung sorgten, bedanken. Jugendarbeit wird immer wichtiger, und gerade Ideen ermöglichen es, Jugendliche zu begeistern und auch zu motivieren - denn die Jugendlichen von Heute sind die Helfer von Morgen!!

Organisation
Bezirksjugendbeauftragter HBM Hannes Santner
Jugendbetreuer St. Stefan LM Michael Sternig
BI Gerhard Mörtl
HFM Gerald Fina
Jugendbetreuer Hermagor LM Christof Rohr
LM Alexander Schuller
FM Heinz Wernitznigg
Medialle Bearbeitung LM Michael Sternig
FM Stefan Kalcher

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