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Reaktor-Unfall: Was geschieht genau?

Atom/ Nuklear/ AKW/ Gau

Mehr als 99,9 % der Radioaktivität eines Kernkraftwerksreaktors ist in den Brennelementen gespeichert. Wenn es zu keiner Beeinträchtigung der Hülle dieser Brennelemente kommt, kann auch keine nennenswerte Radioaktivitätsmenge nach außen gelangen und die Umwelt belasten. Nur wenn diese zu einem erheblichen Teil beschädigt werden und die dabei freigesetzte Aktivität nach außen dringt, also nicht durch weitere Barrieren zurückgehalten wird, kommt es zu einer schwerwiegenden radioaktiven Belastung der Umwelt.
Kleinste radioaktive Teilchen werden in die Atmosphäre freigesetzt und lagern sich an den in der Luft vorhandenen Staubpartikeln (Aerosolen) an. Die so entstandene "radioaktive Wolke" kann, wie uns Tschernobyl deutlich vor Augen geführt hat, vom Wind über tausende von Kilometern vertragen werden. Aufgrund der Schwerkraft sinken diese radioaktiven Staubteilchen entlang des Ausbreitungsgebietes dieser Wolke zu Boden. Ein solcher radioaktiver Niederschlag wird auch als Fallout bezeichnet.

Wodurch kann es zu schweren Schäden an den Brennelementen kommen?
Im wesentlichen durch zwei Vorgänge:

- Durch unkontrollierte, schnelle Betriebsänderungen (Reaktorphysikalische Transienten). Dies führte beim Unfall von Tschernobyl nicht nur zur Zerstörung eines Großteils der Brennelemente, sondern auch des sie umgebenden Druckgefäßes sowie zu einer schweren Beschädigung des Reaktorgebäudes und damit zu einer Freilegung des Reaktorkerns.
Wegen des gutmütigen reaktorphysikalischen Verhaltens sind bei Leichtwasserreaktoren solche unkontrollierten Betriebsänderungen praktisch nicht möglich. Sämtliche der Österreich umgebenden Kernkraftwerksreaktoren bis zu einer Entfernung von mehr als 800 km sind Leichtwasserreaktoren, also nicht vom Tschernobyltyp.

- Schäden an den Brennelementen können aber auch durch eine unzureichende Abfuhr der sogenannten Nachwärme entstehen.
Zum Unterschied von herkömmlichen thermischen Kraftwerken wird bei Kernkraftwerken auch nach dem Abschalten des Reaktors Wärme produziert, die sich aus dem Spaltproduktzerfall ergibt. Diese Nachwärme muß abgeführt werden, damit es nicht zu einem Schmelzen der Brennelemente und dadurch möglicherweise zu einem Austritt von Radioaktivität kommt. Diese Gefahr besteht prinzipiell auch bei Leichtwasserreaktoren.

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