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Erhöhte Sicherheit verbessert die Lebensqualität

  • Selbstentzündliche Textilien © Ornik Franz
Brandgefahr durch Selbstentzündung von Textilien

Unter Selbstentzündung versteht man wärmeerzeugende chemische oder physikalische Prozesse, welche meist durch unsachgemäße Lagerung hervorgerufen werden und in Folge zu einem Brand führen. Derartige Brandfälle treten nicht selten außerhalb der normalen Arbeitszeit auf, werden zudem oft verspätet entdeckt und führen zu beträchtlichen Sachschäden. Ganz allgemein spricht man dann von einer Selbstentzündung, wenn die Entzündung der brennbaren Stoffe ohne Energiezufuhr von außen erfolgt. Bevor ein selbstentzündlicher Stoff allerdings in Brand gerät, findet zunächst eine Selbsterhitzung auf die Entzündungstemperatur statt. Bei den meisten selbstentzündlichen Stoffen muss die freigesetzte Energie gespeichert werden, damit der Wärmestau eintreten kann. Zudem benötigen die betroffenen brennbaren Stoffe für den Zutritt von  Luftsauerstoff bzw. für die Reaktion mit derselben einen großen Oberfläche. In Küchen und  Haushaltswerkstätten  kommen Textilien (z.B. Putzlappen, Handtücher, Tupfer, Kleidungsstücke) oft mit pflanzlichen oder tierischen Öle; Fetten; Salben; Spray; Reinigungsmittel; etc. in Kontakt. Es sind meist verschmutzte in Verwendung befindliche Textilien. Solche Fette und Öle enthalten häufig sogenannte ungesättigte Fettsäuren, die unter ungünstigen Bedingungen, sowie bei vorhandenen Zündquellen bzw. bei Entlüftungen von Wärmeabfuhr- Wärmestrahlung einen Brand herbeiführen können. Auch gereinigte Textilien können noch Reste von  Öle; Fetten enthalten. In eng aneinander gereiht, gestapelt Regalen, in einen kleinen engen Räumen könnte sich Wärmestau bilden, die eine Selbstentzündung ermöglichen. Ebenso wenn diese direkter Sonneneinstrahlungen über mehrere Stunden ausgesetzt sind. Die Reaktion kann schon bei Zimmertemperatur ablaufen. Die Radikalbildung von Wärmestau kann jedoch auch durch Wärme und Licht gefördert werden.

Eine weitere Brandursache ist die im Zusammenhang mit Wäsche steht, ist die Entzündung von Lösemitteln und ähnlichen Gefahrenstoffen. Lösemittel und deren Dämpfe sind leicht entzündlich und bereits eine sehr energiearme Zündquelle reicht aus, damit die Stoffe brennen. Lösemittel oder auch Lösungsmittel genannt sind Stoffe die Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe lösen können, ohne dass dabei eine chemische Reaktion zwischen gelöstem Stoff und lösendem Stoff entsteht. Lösungsmittel werden in verschiedene Gefährdungsgruppen eingeteilt. Die Kategorie A beinhaltet alle Stoffe, die nicht mit Wasser mischbar sind, die Stoffe der Kategorie B sind mit Wasser mischbar. Die gefährlichsten Lösungsmittel sind die der Gefährdungsgruppe A1. Deren Flammpunkt liegt unterhalb von 21°C. Dazu gehören beispielsweise Benzin, Hexan, Aceton. Zur Gefährdungsgruppe A2 zählt man alle Lösemittel, deren Flammpunkt zwischen 21°C und 55°C liegt, wie beispielsweise Petroleum und Kerosin. Die Gefährdungsgruppe A3 beinhaltet Lösemittel, deren Flammpunkt über 55°C liegt. Dazu zählen z.B. Heizöl und Diesel. Hier werden normalerweise nur Stoffe aufgezählt, deren Flammpunkt unter 100°C liegt, da von Stoffen mit einem höheren Flammpunkt im normalen Umgang keine besonders erhebliche Gefahr mehr ausgeht.

Ein Beispiel: In einem Regal  gestapelte und abgestellt Wäsche. In der Nacht kam es durch Stauwärme in Verbindung mit den Rückständen von ungesättigten Fettsäuren in der Wäsche zur Selbstentzündung mit fatalen Brandfolgen. Den Unternehmer entstand ein Sachschaden von über 500.000€.

Vermeiden Sie das Sammeln von Öle; Fetten enthalten Textilien. Es dürfen keine mit Öle; Fetten enthalten Textilien die Lüftungsschlitze am Gehäuse von Geräten abdecken. Halten Sie Lüftungsschlitze frei. Vermeiden Sie Wärmestaubildung. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Wird die noch verunreinigte Wäsche nun in einem Wäschetrockner getrocknet und noch warm zusammengelegt, so entsteht ein Hitzestau innerhalb des Stapels. Stapeln Sie nur gut durchlüftete und abgekühlte Wäsche. Vermeiden Sie unbedingt Mischlieferungen (z. B. Bettwäsche, Handtücher, Kleidung und Reinigungstücher). Kennzeichnen Sie die Behältnisse deutlich und gut sichtbar mit den öl- fettbelasteten Textilien.

Im Brandfall, anwesende Personen warnen und die Feuerwehr 122 alarmieren!

Wenn beübt, dann Löschversuch unternehmen. Verletzte Personen aus dem Gefahrenbereich bringen. Türen zum Brandherd schließen. In Sicherheit bringen- Schützen.  

 

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