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Aktuelles

Vorsicht beim Pilze sammeln

  • Schwammerl © Pixelo
Wenn die Witterung passt, dann hat die Pilzsuche wieder Hochsaison. Beim Sammeln ist allerdings Vorsicht geboten, denn viele essbare Pilze haben zum Verwechseln ähnliche Doppelgänger, die weniger schmackhaft, ungenießbar oder gar giftig sind. Dies kann mitunter zum Verhängnis werden.

Regeln für die Pilzsuche und Zubereitung 

  • Die wichtigsten Giftpilze sollte man genau kennen! Überhaupt sollen nur jene Pilzarten für den Genuss mitgenommen werden, die man ein deutig kennt. Durch verschiedene Entwicklungsstadien, trockenes oder feuchtes Wetter und unterschiedliche Standorte können Pilze allerdings sehr verändert aussehen.
  • Im Zweifelsfalle hilft die Pilzberatungsstelle, nicht eindeutig erkannte Pilze zu bestimmen.
  • Gesammelt werden sollen nur gesunde, frische und vollständige Pilzfruchtkörper. In alten oder stark madigen Pilzen können schon Eiweiß-Zersetzungsprozesse stattfinden, durch die normalerweise gut bekömmliche Pilze giftig werden können.
  • Pilze sollten nicht im Plastiksackerl transportiert werden: durch den Luftabschluss kommt es rasch zur Fäulnis und dadurch zur Bildung von Giftstoffen! Gut geeignet zum Sammeln sind ein Papiersack, ein Korb o.ä..
  • Pilze sollten gleich verarbeitet oder nur kurze Zeit im Kühlschrank aufbewahrt werden. Pilzgerichte wenn möglich nicht aufwärmen - Ausnahme: Gleich nach der Zubereitung eingefrorene Pilzspeisen.

Erste Hilfe bei Pilzvergiftungen 

  • Die Symptome einer Pilzvergiftung treten je nach Art der genossenen Pilze nach wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden auf.
  • Oft sind die ersten Anzeichen wie: Übelkeit, Benommenheit, Gleichgewichts-störungen, Halsbrennen, Brechreiz und Erbrechen, Durchfall und Fieberschübe.
  • Bei Verdacht auf eine Pilzvergiftung muss sofort ein Arzt gerufen werden oder die unverzügliche Einlieferung in ein Krankenhaus veranlasst werden. 
  • Man sollte sich niemals selbst ans Steuer eines Autos setzen, denn bei vielen Pilzvergiftungen kann es zu Ohnmachtsanfällen kommen.
  • Wenn die vergiftete Person ansprechbar ist, sollte durch mechanische Reize (Finger in den Hals) oder Trinken von lauwarmen Salzwasser Erbrechen ausgelöst werden.
  • Keinesfalls Alkohol, Milch oder Rizinusöl verabreichen!
  • Nach Möglichkeit alle Pilzreste, das Erbrochene und auch eine Stuhlprobe aufbewahren. Fachleute können daraus Rückschlüsse auf die gegessenen Giftpilze ziehen und so eine rasche Therapie möglich machen.

Rettung Notruf 144
Vergiftungsnotruf 01/406 43 43

Vergiftete Personen müssen, wenn es noch möglich ist, genau befragt werden:

  • Wo wurden die Pilze gefunden?
  • Wie haben sie ausgesehen?
  • Wie wurden sie aufbewahrt?
  • Was glaubt der/die Erkrankte, gegessen zu haben?
  • Wann wurde welche Menge gegessen?
  • Wie wurde die Mahlzeit zubereitet?
  • Was wurde dazu getrunken?
  • Welche Krankheitssymptome gab es bereits?
  • Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen wurden bereits durchgeführt?

Schwermetalle und Radioaktivität in Pilzen

Pilze speichern mehr Schwermetalle als Gemüse. Die Schwermetalle werden durch das Pilzgeflecht aus den Böden aufgenommen und in den Stielen und Hüten unterschiedlich abgelagert. Die höchsten Konzentrationen weisen die sporentragenden Teile (Lamellen oder Röhren = „das Futter") auf. Die Schwermetalle sind entweder natürlich vorhanden (z.B. Erzlagerstätten) oder durch Umweltverschmutzung (Abgase des Kfz-Verkehrs, Industrieabgase, Klärschlammdüngung) in die Böden gelangt. Sehr schädlich für den menschlichen Genuss sind Blei, Cadmium, Quecksilber und Thallium.
Gesundheitlich bedenkliche Konzentrationen bei Pilzen, ausgenommen Zuchtpilze:

  • Quecksilber: alle Champignons, Steinpilz, Maipilz, Rötelritterling, Parasol, Reifpilz
  • Cadmium: alle Champignons, manche Ritterlinge, Steinpilz, alle Täublinge, Perlpilz, Maronenröhrling
  • Blei: verschiedene Champignonarten, Parasol, Perlpilz, Steinpilz, Eierschwammerl.

Die Verstrahlung von Pilzen durch radioaktive Stoffe, vor allem durch das Cäsium, ist von vielerlei Faktoren abhängig und war nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986 sehr unterschiedlich. Stark belastet mit Cäsium waren Reifpilz, Semmelstoppelpilz und Maronenröhrling, eine mittlere Belastung wiesen Eierschwammerl sowie Steinpilz auf und gering belastet war der Parasol. Heute ist die radioaktive Belastung so weit zurückgegangen, dass der Verzehr üblicher Mengen von Pilzen als unbedenklich angesehen werden kann.
Um den Körper nicht unnötig mit zusätzlichen Schwermetallen und radioaktivem Cäsium zu belasten, sollte nach einer Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO bei regelmäßigem Verzehr von Wildpilzen der Verbrauch auf 250 Gramm pro Woche eingeschränkt werden!

Pilzgenuss

Als Nahrungsmittel sind Pilze nicht besonders geeignet, sie dienen schon eher als Zusatznahrung. Pilze liefern für den Körper Eiweiß, etwas Kohlenhydrate, verschiedene Vitamine (D, B1, B2, A, C) und Mineralstoffe (Kalium, Phosphor, Mangan, Eisen). Doch hauptsächlich bestehen Pilze aus Wasser und Rohfaser (unverdauliches Chitin oder Zellulose). Daher sind Pilze als Rohkost, bis auf ganz wenige Ausnahmen, völlig ungeeignet und auch als Kinder- und Krankenkost nicht zu empfehlen. Beliebt ist die Würzkraft mancher Pilze durch die vorhandenen, sehr unterschiedlichen Geschmacksstoffe.
(Entnommen dem "Ratgeber Pilze" des Steirischen Zivilschutzverbandes und der Stadt Graz)

 

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