Verätzungen und Vergiftungen

Chemie/ Gifte/ Toxische Stoffe/ Dämpfe

Bei einem Unfall mit gefährlichen Stoffen, können Substanzen freigesetzt werden, die durch Einatmen verunreinigter Luft (Inhalation), den Verzehr kontaminierter Nahrungsmittel (Ingestion) oder durch oberflächliche Verunreinigung von Personen und Sachen (Kontamination) zu Verätzungen oder Vergiftungen führen können.

Verätzungen
Verätzungen sind Schädigungen der Haut und Schleimhäute, die nach Kontakt mit einem Schadstoff, in erster Linie mit Flüssigkeiten (Säuren, Laugen u.a.), auftreten. Aber auch Feststoffe oder Gase können sich im Feuchtigkeitsfilm der Haut oder in feuchter Bekleidung lösen und ätzende Flüssigkeiten bilden. Während die normale Haut eine - wenn auch geringe - Widerstandsfähigkeit gegen ätzende Stoffe besitzt, sind Augen, Schleimhäute und offene Wunden besonders empfindlich.
Abhängig von der Art des Stoffes und dessen Konzentration kann die Schädigung der (Schleim-)Haut von einer leichten Reizung (Rötung) bis zur völligen Zerstörung der (Schleimhaut) und des darunter liegenden Gewebes führen. Verätzungen heilen - wenn überhaupt - nur sehr langsam und hinterlassen hässliche und meist auch schmerzende Narben.

Gifte und Vergiftungen
Eine Reihe von Substanzen rufen bereits bei der Aufnahme kleinster Mengen chemische Veränderungen im Körper hervor, die zu schweren Schäden der Gesundheit führen und auch tödlichen Ausgang haben können. Solche Stoffe werden allgemein als Gifte bezeichnet. Sie werden wie folgt definiert: "Gifte sind Stoffe, von denen aus Erfahrung bekannt oder nach tierexperimentellen Untersuchungen anzunehmen ist, dass sie bei der Aufnahme durch die Atemwege, durch die Verdauungsorgane oder durch die Haut bei einmaliger oder kurz dauernder Einwirkung in relativ kleiner Menge zu Gesundheitsschäden oder zum Tod eines Menschenführen können." Aufgrund der Wirkung kann folgende grobe Einteilung getroffen werden:
Reiz- und Ätzgifte: Das Einatmen oder Verschlucken solcher Gifte führt zu schweren Verätzungen der Schleimhäute, der Speiseröhr e und der Atemwege. Viele dieser Substanzen führen bereits in geringer Konzentration zu einer Reizung der Atemwege (Hustenreiz). In diesen Fällen können - bevor es zu größeren Schädigungen kommt - geeignete Schutzmaßnahmen getroffen werden. Manche Gase und Dämpfe bewirken jedoch beim Einatmen Schädigungen, deren volles Ausmaß nicht sofort erkennbar ist. Oft kommt es erst nach mehreren Stunden zu einem Lungenödem mit ernsten und mitunter tödlichen Folgen. Vertreter der Reiz- und Ätzgifte sind:
- Nitrose Gase (NO x )
- Chlorwasserstoffgas (HC I )
- Ammoniak (NH 3 )
- Phosgen (COCI 2 )
- Chlor (Cl 2 )
Blut-, Nerven-, Zellen-, Leber-, Nierengifte:
Diese Gifte werden vom Blut im Körper verteilt und gelangen so zu allen Organen. Vertreter dieser Gruppe sind:
- Kohlenstoffmonoxid (CO)
- Blausäure (HCN)
- Benzol

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